Nidau

Baugruppe A (Nidau, Stadtkern)
Beschreibung
Der Stadtkern umfasst das Gebiet der mittelalterlichen Stadtanlage mit dem im Norden vorgelagerten Schloss. Bis zur 1. Juragewässerkorrektion (1868-1878) lagen Stadt und Schloss isoliert, von den Armen der Zihl und von künstlichen Wasserläufen eingefasst, in spärlich besiedelter Umgebung. Heute ist die Altstadt in einen zusammenhängenden Siedlungsteppich integriert. Die Umrisse und inneren Strukturen der ursprünglich auf trapezförmigem Grundriss angelegten Stadt sind im Süden und Osten erhalten, im Westen jedoch aufgelöst. Von der einstigen Stadtringmauer existieren noch die beiden Ecktürme (Hauptstrasse 73, Strandweg N.N.) sowie ein kurzes freistehendes Mauerstück an der Südflanke, weitere Reste sind vermutlich in die gartenseitigen Aussenmauern der Zeilenhäuser integriert. Wichtigste Achse der Stadtanlage ist die Hauptstrasse, ein breiter, geschlossener Gassenraum, der ostseitig von einer langen Häuserzeile begrenzt ist. In der gegenüberliegenden Zeile liegen markante öffentliche Bauten wie das Rathaus (Hauptstrasse 32), die Kirche (Mittelstrasse 1) und das ehemalige Schulhaus aus dem 19. Jahrhundert (Schulgasse 2). In westlicher Richtung gehen drei Querachsen ab, deren platzartig erweiterte Abzweigungen von öffentlichen Brunnen markiert sind. Die lebendig strukturierte, aus traufständigen und mehrheitlich dreigeschossigen Zeilenhäusern bestehende Bebauung entlang der Hauptstrasse setzt sich in der Schulgasszeile fort. Die Anordnung der Bauten geht auf die mittelalterliche Anlage zurück, Bausubstanz aus dieser Zeit hat sich wohl in etlichen Bauten hinter den vorwiegend aus dem 18. und 19. Jahrhundert stammenden Fassaden erhalten. Für das äussere Bild des Stadtkerns stark prägend sind die schmalen, an die Zeilenhäuser im Süden und Osten anschliessenden Gärten und die lockere Folge von Wohn-, Gewerbe- und ehemaligen Wirtschaftsgebäuden entlang der Zihlstrasse. Als nördlicher Abschluss des Altstadtbereiches leiten repräsentative Neurenaissancebauten (Hauptstrasse 12-18) über zu einem platzartigen, locker von Gebäuden eingefassten Vorraum mit einer kleinen Grünanlage im Zentrum. Dominiert wird das Ortsbild vom Schloss, das exponiert am nördlichen Stadteingang liegt. Der ehemalige Grafen- und spätere Landvogteisitz erhält im Westen und Norden durch den Schlosspark Raum und hat sich damit einen Teil seiner Selbständigkeit in der überbauten Umgebung bewahrt.
Einzelobjekte
Inkraftsetzung
10.02.2004