Gampelen

Baugruppe A (Gampelen, Dorf und Scheurerhöfe)
Beschreibung
Die Baugruppe umfasst das alte Siedlungsgebiet des ehem. Rebbaudorfes Gampelen am Fuss des Jolimont und am Rand des grossen Mooses. Das Bebauungsmuster des Strassendorfes ist relativ einfach mit mehrheitlich traufständig zur Strasse stehenden Hauptbauten. Die vorwiegend Gewerbe- und Dienstleistungsbauten bilden den dichten Ortskern am urspr. Wegnetz Oberdorf- und Unterdorfstrasse. Dieser Gelenkpunkt um Kirche, Schulhaus und oberen Dorfbrunnen bildet das funktionale und räumliche Dorfzentrum. Gegen O an der Ins- und Oberdorfstrasse reihen sich die Bauernhäuser locker und weit von der Strasse zurückversetzt auf. Die Obstbaumbestandenen Freiflächen machen einen wichtigen Teil dieser Baugruppe aus. Das Unterdorf im SO umfasst den dichteren bäuerlichen Bebauungsstrang. Die Bauernhäuser stehen oft vom Strassenraum zurückversetzt. Die dadurch entstehenden Vorplätze und Zwischenräume sind mit eingefriedeten Nutz- und Ziergärten, mit Brunnen und Solitärbäumen bestückt. Durch die leicht geschwungene Strasse und die dicht an die Strasse gestellten Nebenbauten entstehen schöne Blickachsen. Die beiden Bauernhäuser Unterdorfstrasse 12 und 15 bilden mit dem Brunnen von 1778 und dem ehem. Waschhaus von 1825 an der Strassenkreuzung einen grosszügigen naturbelassenen Platz. Den östl. Dorfeingang markiert eine Gruppe von 3 unterschiedlichen Bauernhäusern. Der mit Inschriften, Malereien und Schnitzereien ausgiebig verzierte Ständerbau von 1769 südl. der Insstrasse gilt als eines der seltenen, weitgehend original erhaltenen Bauernhäuser des 18. Jh. im Amt Erlach. Im Kern ähnlich alt, aber mehrfach umgeb., bildet das kleinere Bauernhaus östl. davon ein weniger repräsentatives Pendant. Haupthaus der Gruppe, die vor allem eine historische Bedeutung im Zusammenhang mit der Besitzerfamilie Scheurer (Regierungsrat Alfred S., Bundesrat Karl S.) aufweist, ist das Bauernhaus oberhalb der Strasse. Der stattliche Ründibau mit dem ungewöhnlicherweise gemauerten Wohnteil ist inklusive Umgebung (Vorfahrt mit Stützmauer, Pflästerung, Schopf und Bienenhaus) erhalten. Einen besonderen Hintergrund bildet der 1976 wieder angepflanzte Rebberg (Schaleberg), den die Plattform der Gedenkstätte für Bundesrat Scheurer (Gürlenwald) bescheiden bekrönt. Kleinbauten, Obst-, Gemüse- und Blumengärten tragen einen wesentlichen Teil zu dem noch weitgehend intakten dörflichen Ortsbild bei und bereichern die abwechslungsreichen Blickpunktsituationen. Die gute Fernwirkung von S her resultiert aus den weitgehend unverbauten, von Obstbäumen umgebenen, unterschiedlich grossen Bauten vor der Wald- und Rebbergkulisse des Jolimont.