Langenthal

Baugruppe C (Langenthal, Langenthal, Mühlebezirk und Gewerbequartier)
Beschreibung
Die gewerblich geprägte Baugruppe umfasst den historisch, räumlich und architektonisch höchst bedeutungsvollen Mühlebezirk - Reste einer ehem. bedeutenden Gewerbesiedlung am Wuhrplatz - und den einstigen Gewerbestandort zwischen Mühleweg und St. Urbanstrasse, der im Verlauf des 20. Jh. zu einem Industrie-Komplex gewachsen ist. Im N liegt der Mühlebezirk, bestehend aus 4 Generationen von Mühlebauten, die die Entwicklung des Müllergewerbes während der letzten annähernd 250 Jahren dokumentieren. Dazu gehört auch der Mühlehof mit geschichtsträchtigem Stöckli und typologisch bedeutender Scheune. Er zeugt vom einstigen symbiotischen Nebeneinander der beiden Betriebe. Quasi als Repoussoir sind die Mühlestallungen vorgelagert. Den heutigen Platz rahmend, sind sie ein wichtiger Teil des Ensembles, dessen wesentlichste Umgebungselemente (Vorplätze, Bach, Hofstatt, Garten, Baumbestand und Brunnen) erhalten sind. Zwischen das Ortszentrum und den Mühlebezirk schiebt sich ein baulich durchmischtes Gewerbequartier. Der weite Wuhrplatz wird von qualitätvollen, mehrheitlich nicht auf diesen Freiraum ausgerichteten Bauten gerahmt. Chrämerhus, Turm, ehem. Tabakfabrik, Volkshaus und Füglistallerhaus sind die prägenden Baukörper. Die offen fliessende Langete und der Baumbestand stellen weitere wichtige Elemente der Platzrahmung dar. An einigen Stellen ergeben sich, Dank des Zusammenflusses der Langete und des Sagibachs, spannungsvolle Durchblicke. Gegen O schliesst sich ein weiterer, gewerblich geprägter Bereich an. Der aus dem 18. Jh. stammende Kernbau am Sagibach (St. Urbanstrasse 21) bildete den Ausgangspunkt, von wo sich der Betrieb gegen N ausdehnte und heute einen grossen Teil des Strassengevierts einnimmt. Zu den ersten Erweiterungsbauten gehören die in Rieg konstruierten Hallen am Mühleweg. Unter bestmöglicher Raumausnutzung vergrösserte sich der Betrieb im 2. Drittel 19. Jh. Zeittypische, von Sachlichkeit geprägte Bauten bestimmen seither das Gesamtbild mit den vielfach verwinkelten und miteinander verschränkten Baukörpern. Die gewerbehistorisch bedeutende Gruppe am einstigen Dorfrand nimmt eine wichtige räumliche Funktion wahr, in dem sie über den Wuhrplatz zum Ortskern leitet.