Interlaken

Baugruppe E (Interlaken, Höheweg/Aarzelg)
Beschreibung
Die Baugruppe umfasst das östl. an das Geschäftszentrum anschliessende Gebiet am bis zum Ostbahnhof als Flanierpromenade ausgestalteten Höheweg. Sie ist in kulturhistorischer Hinsicht geprägt von den hochrepräsentativen, in meist historistischer Formensprache gehaltenen Hotel- und Tourismusbauten aus der Blütezeit von 1850 bis zum 1. Weltkrieg; in räumlicher Hinsicht von den im Gegensatz zum Zentrum überaus weitläufigen Grün- und Freiflächen. Die in kluger Voraussicht schon 1864 von Interlakner Bürgern und Unternehmern unter Schutz gestellte, mit absolutem Bauverbot belegte und damit jeglicher Spekulation entzogene Höhematte bildet mit ihrem prächtigen Blick auf das Jungfraumassiv noch heute das Herzstück des Weltkurortes Interlaken. Die weite, von Nussbaum- und Kastanienalleen mit Promenadenwegen umgebene Wiese ist altes Klosterland. Vor der Entwicklung des ehem. bäuerlichen Ortes Aarmühle zum Kurort war es Verbindungsglied zwischen dem Kloster bzw. Schlosskomplex und dem Dörfchen. Auf der N-Seite begrenzt die, trotz aufdringlicher Neubauten immer noch imposante Postkartenansicht der um eine breite Vorzone zurückversetzten Fassadenfront der 1864/65 erbauten Grandhotels Victoria und Jungfrau die Höhematte. Der Rückraum zwischen Höheweg und Aare wird dominiert vom Kursaal in der grosszügig gestalteten Parkanlage mit wertvollem Baumbestand. Im östl. Teil der Hotelmeile stehen Grandhotels beidseits der Strasse, wobei der 1899/1900 in einem parkartigen Garten erbaute Neurenaissance-Palast des Beau Rivage den fulminanten Schlusspunkt setzt. Sowohl bezüglich der Dichte der weitgehend im bauzeitlichen Zustand erhaltenen touristischen Infrastrukturbauten als auch bezüglich der räumlichen Qualitäten durch deren wirkungsvolle städtebauliche Setzung, ist das Ensemble von schweizweiter Bedeutung.