Ittigen
Baugruppe A (Ittigen, Hinterer Schermen)
Beschreibung
Die Baugruppe umfasst eine hervorragende Siedlung mit historischen Gewerbebetrieben und bäuerlichen Bauten in weitgehend unverbauter, inselartiger Lage zwischen dem Schärmenwaldhügel und der Worble. Die Gebäude sind Teil der Kette von Gewerbebetrieben, welche seit dem Mittelalter von Enggistein über Worb bis hinunter zur Aare das Wasser der Worble nutzten. Kern der Schermensiedlung bildet die bereits im 14. Jh. erwähnte Mühle. Der heutige, 1754 erb. Mühlestock (Hinterer Schermen 29) ist ein repräsentativer Barockbau von vortrefflicher Qualität. Zur Mühle gehörten einst verschiedene Nebenbauten wie das Mühlestöckli, die Fuhrhalterei von 1859 und der grosse Speicher südl. davon. Östl. der Mühle steht das markante Gebäude der ehem. Makkaronifabrik, die um 1843 aus einer alten Öle entstanden war. Weiter im Osten begrenzt das in einem parkartigen Garten eingebettete, aus einer Fabrikanten- und Handelsscheune von 1811 hervorgegangene Herrschaftshaus die Schermensiedlung. Zu dieser gehört auch ein ehem. Gutsbetrieb. Schmuckstück der bäuerlichen Bauten ist das auf der Anhöhe situierte Bauernhaus ?Tschirggi? von 1800 (Nr. 36). Am Hangfuss befinden sich ein 1839 erb. Riegstöckli (Nr. 38) und östl. davon ein alter Hälbling-Speicher, die beide zu einem grossen, 1881 abgebrochenen Bauernhaus gehörten (an der Stelle der heutigen Papageienstation). Der Hintere Schermen ist eine aussergewöhnliche Siedlung, die mit seiner gewerblich-bäuerlichen Altbebauung, dem Fluss und Kanal sowie den reizvollen, baumbestandenen Zwischenräumen ein einmaliges Ensemble bildet. Es ist ein wichtiges, überregional bedeutendes Zeugnis einer frühen Gewerbelandschaft.