Langenthal

Baugruppe B (Langenthal, Langenthal, Villenquartier)
Beschreibung
Das Villenquartier befindet sich zwischen dem Ortszentrum und dem Bahnhofareal und umfasst die Aarwangenstrasse, Jurastrasse und die dazwischenliegenden Querstrassen. Den Auftakt im S macht W-seitig eine Häuserzeile mit vorwiegend um 1860-70 entstandenen Einzelbauten spätklassizistisch-historistischen Gepräges. Diese Zeile ohne Entsprechung auf der gegenüberliegenden Strassenseite, dokumentiert einerseits das gegen das Bahnhofquartier strebende Wachstum des Ortskerns, andererseits auch die damals zunehmende Bedeutung der Hauptausfallstrasse, der sie durch die geschlossene Bauweise zu räumlichem Halt verhilft. Auf der gegenüberliegenden Strassenseite bildet der gute Baumbestand ein optisches Gleichgewicht dazu. Zudem wird diese Seite von der stark gegliederten Fassade des neubarocken Stadttheaters dominiert, die einen wirkungsvollen Eckpfeiler des Siedlungskerns bildet. Das geschickt platzierte Verwaltungsgebäude von 1990 gegen N steht dazu in reizvollem Kontrast. Der vom Strassenraum grosszügig zurückversetzte Bau gehört räumlich sowohl zur Käsereistrasse wie auch zur Aarwangenstrasse und setzt dank seiner Schrägstellung deren Bebauung fort. Im N und NW schliesst die in der 2. H. 19. Jh. entstandene grossflächige Villenzone an. Hier herrscht die offene Bauweise vor. Ausgezeichnete umzäunte Gärten und Parkanlagen prägen die an Jura- und Aarwangenstrasse gelegene Villen-Gruppe. Die 3 aus ähnlicher Zeit stammenden Bauten an der Aarwangenstrasse sind durch eine jüngere Überbauung optisch und räumlich zwar abgetrennt, gehören durch die, für diese Villen charakteristischen, qualitätvollen Ökonomie- und Lagerbauten aber ebenfalls zur Baugruppe. Die auf Repräsentation ausgerichtete Bebauung ist ein einzigartiges Dokument aus der von wirtschaftlicher Prosperität gekennzeichneten Gründerzeit.