Rapperswil (BE)

Baugruppe B (Rapperswil, Rapperswil, Unterdorf)
Beschreibung
Bei der Baugruppe B, dem Unterdorf, handelt es sich um den ältesten Teil von Rapperswil. Er besteht aus der lockeren Gruppierung von bäuerlichen Bauten an der das neue Schulhausgelände mit der Ziegelei verbindenden Nebenstrasse. Das Unterdorf ist geprägt von den hohen Walmdächern der im Kern auf die Zeit um 1700 zurückgehenden Bauernhäuser. Trotz Veränderungen im 18. (Nr. 65) und 19. Jh. (Nrn. 63 und 66) haben sich diese als voluminöse, teils bis heute mit Hochstüden ausgestattete Bohlenständerbauten erhalten. Die jüngeren, in Rieg erstellten Ersatz- und Neubauten aus dem 19. und 20. Jh. lehnen sich mit ihren Walmdächern an den älteren Haustyp an, sind jedoch zusätzlich mit einer nach S orientierten Ründi unter Quergiebel ausgestattet (Nrn. 64, 74 und 67). Ebenfalls nach S und damit quer zu den Hauptgebäuden ausgerichtet sind die alten kleinen Speicher (Nrn. 64A und 73) und die im 19. Jh. erbauten Stöckli mit oder ohne Ründi (Nrn. 68A, 63A, 65A und 67A). Der daraus resultierende Wechsel von Gross- und Kleinbauten, von geschlossenen und durch Quergiebel aufgebrochenen Dachflächen trägt wesentlich zur hohen Qualität des Ortsbildes bei. Das Unterdorf weist überdies eine bemerkenswerte bautypologische Vielfalt auf, indem es nebst den erwähnten Gattungen über 2 Ofenhaus-(Stöckli)-Speicher verfügt, die als Vielzweckbauten selten und innerhalb der Gemeinde einzigartig sind (Nrn. 63B und 74A). Das Unterdorf befindet sich in einer unverbauten Ebene und präsentiert sich als eine in sich geschlossene Baugruppe.