Nidau

Baugruppe D (Nidau, Weidteile)
Beschreibung
Die Überbauung Weidteile umfasst im Nordosten der Gemeinde in ebenem Gelände ein weitläufiges, von Zihl, Keltenstrasse und Bielstrasse begrenztes Gebiet. Das Gesamtkonzept für die Siedlung stammt vom Bieler Architekten Werner Schindler, 1958 wurden die entsprechenden Sonderbauvorschriften und der Überbauungsplan von der Stimmbevölkerung angenommen, zwischen 1959 und 1975 wurde das Areal weitgehend überbaut. Hauptteil der als "differenzierte Gesamtüberbauung" mit unterschiedlichen Bau- und Wohnungstypen konzipierten Siedlung sind die Hochhäuser mit Geschoss- und Maisonnettewohnungen und die zu grossen Blöcken zusammengefassten niedrigeren Mehrfamilienhäuser von 4-5 Geschossen zu beiden Seiten der Bernstrasse. Die rechtwinklig zueinander im rhythmischen Wechsel angeordneten Bauten fassen über die diagonal verlaufende, verkehrsreiche Bernstrasse hinweg grosszügige Grünräume ein. Entlang der parallel geführten Lyss-Strasse ergeben sich schmalere Innenräume; bedingt durch die abgewinkelte Stellung der Gebäude öffnet und schliesst sich der Strassenraum mehrmals hintereinander. Für die Baufelder entlang der Zihl waren im ursprünglichen Konzept kleine Bauvolumen von 2 Geschossen vorgesehen - dem Bebauungsplan genau entsprechend verwirklicht wurden die Zweifamilienhäuser Lyss-Strasse 68 und 70. Teil des Siedlungskonzeptes sind auch die Infrastrukturbauten: das an das Hochhaus Lyss-Strasse 11/13 östlich anschliessende Ladenzentrum, die Autogarage (Guglerstrasse 6) und die 1966-1968 erbaute Primarschulanlage mit Kindergarten (Lyss-Strasse 32-36, Gotthelfstrasse 12/14). Der geplante Kleinboothafen am Kanal wurde nicht realisiert. Das Weidteile-Quartier gehört im Kanton Bern zu den frühen Beispielen der für die Zeit innovativen Siedlungsform. Die Qualität der Baugruppe liegt vor allem im einheitlichen, die räumliche Wirkung stark gewichtenden Gesamtkonzept. Bemerkenswerte Einzelbauten sind u.a. die Hochhäuser Lyss-Strasse 43, 61 und 75 und die vom Architekten Otto Suri entworfene Primarschulanlage.