Rüti bei Lyssach

Baugruppe A (Rüti, Dorf mit Kirche)
Beschreibung
Rüti liegt in einer Geländemulde am nördl. Rand des Krauchthalerberges. Der bäuerliche Weiler bestehDie leicht geschwungene Dorfstrasse wird durch eine weitgehend urspr. erhaltene, geradezu städtisch dichte Bebauung gesäumt. Sie besteht fast ausschliesslich aus giebelständigen Ständer-Blockbauten, zahlreiche unter ihnen noch aus der Zeit des Wiederaufbaus nach dem Dorfbrand von 1575. Weitere bemerkenswerte Bauten stammen aus dem 17. und vor allem aus dem 18. Jh. Durch teils leicht schräg gestellte oder wenig zurückversetzte Hausfluchten wirkt der Strassenraum spannungsvoll und abwechslungsreich. Hinter der südl. Häuserzeile haben sich ländliche Freiräume mit schmucken kleinen Gärten erhalten, während hinter der nördl. Häuserzeile eine zweite Baureihe anschliesst, die durch kleine Stichgässchen erschlossen wird. Sie wirkt durch ihre leicht erhöhte Stellung ebenfalls bereichernd auf den Strassenraum der Dorfstrasse ein. Dahinter thront das Amtshaus mit Turm von 1596 über dem Dorf. Im Dorfkern zweigen gegen W das Mittelgässli und das Hintergässli ab. Sie dienten früher zur Ortsdurchfahrt, bevor um 1900 nördl. davon die breitere Staatsstrasse angelegt wurde. Folglich blieb dieser Dorfteil fortan vom Durchgangsverkehr verschont; die Gassen haben ihre urspr. Dimensionen behalten. Die Bebauung besteht aus eng zusammenstehenden, meist giebelständig zur Strasse ausgerichteten Bauten. Durch den Wechsel von vor- und zurückspringenden Fassaden entstehen abwechslungsreiche Durchblicke und unterschiedliche Freiräume, die mehrheitlich als Gärten genutzt werden. Am Anfang des Mittelgässli steht im Dorfzentrum ein ehem. Restaurant, dessen Fassade mit Schulterbogenründi zur platzartigen Strassenerweiterung gerichtet ist. Dahinter folgen am Mittelgässli zusammengebaute, traufständige Häuser des 18. Jh., die eine bemerkenswerte Einheit darstellen. Weiter westwärts vereinigt sich das Hintergässli mit dem Mittelgässli an einer Stelle, wo 2 höchst qualitätvolle Häuser (eines von 1555, das andere von 1750) einen Durchschlupf bilden, nach dem das Mittelgässli wieder die Dorfstrasse erreicht. Den Rand der Baugruppe macht ein schönes Bauernhaus von 1800 westl. dieser Verzweigung. Die bautypologisch breit gefächerte Baugruppe ist erstaunlich dicht und von ausgezeichneter räumlicher Qualität. Sie stellt ein bemerkenswertes Ortsbild von nationaler Bedeutung dar.