Reichenbach im Kandertal

Ausserschwandiweg 3, 3713 Reichenbach im Kandertal
Bauernhaus / Erbauung 1776 - 1776
Beschreibung
Ehem. Bauernhaus von 1776, renov. 1949, heute WohnhausHervorragender Blockbau mit gemauertem Kellersockel und schwach geneigtem Satteldach. Als reines bäuerliches Wohnhaus mit separater Hausscheune konzipiert. 3-stubenbreite Hauptfassade mit schmaler Mittelstube. Die Verteilung der Fenstergruppen erfolgt mit der im Frutigtal üblichen leichten Asymmetrie. In all ihren verschiedenen Gestaltungselementen (Fenster, Verkämmungen, Friese, Inschriften u. Malereien) sorgfältig durchkomponierte Fassade. An der Traufseite figürliche Malerei (David u. Goliath), vermutlich von Stefan Allenbach. Kellereingänge mit Korbbogen. Zum Wohnhaus gehört die Scheune von 1802 (Nr. 515B) und das Ofenhaus (Nr. 513A). Der Bau steht talwärts gerichtet an einer Stichgasse zur alten Wallisgasse. Zweifellos einer der Höhepunkte der Frutigtaler Bauernhausarchitektur.
Klassifikation
Bauernhaus
Baugeschichte
1776 - 1776: Erbauung
Inschrift
1776 Zimer Meister war Hans Müller, Knechte waren Jacob u. Anthoni Rubin samt andern mehr. Gott allein die Ehr. (Giebel) Petrus der wolte gern auf jenem Berge Baue. Da Jesus ward verklärt. Ein Sohn der herzlichkeit. Für war es ist gut seyn, wã mã kã mit anschaue die herzlichkeit in Gott. die Jesus hat bereit. Ein jeder trachte doch. Zu Bauen seine Hütten. Auf solchê gutê Grund. u. festes Fundament. Das Jesus selbstê ist, der für uns hat gelittê. So ist die Wohnung gut. u. hat ein selig End. (DG-Brüstung) O. Höchster dein Güte. In Gnaden behüte. Und Segne diß Haus! Gib Christlich zu handlen. u. hmlisch zu Wandlen. Zu Suchen voraus. Die ewige Wohnung. Der gnadenbelohnung Im himlischê Haus. (Gadenbund) Mensch prüffe ob du seÿst, Gibe mir mein Sohn dein Ein Göttlich' Wohnung rein. Das gehöret mir vor allen Wo nicht so müßtest du, Lasse deinen Augen stets, Ein Haus der Teufel seÿn. Meine Wege wolgefalle. Einem jeden das seine. [Medaillon Wappenkartusche Wittwer] Meine Hoffnung ist zu Gott. [Medaillon Wappenkartusche Itten] (Gadenwand, zwischen den Fenstern) Dreÿeinig alleinig preißwürdigste Liebe; Dir dank ich ja herzlich u. inigst voraus Ich bitte geleite mich ferner u. gibe Allwegen dein Segen Zu Felde u. Haus. Den werthen Gutthätern auch dank ich sehr schön: Gott reichlich sie Zeitlich u. ewig beloöhn. (Gadenbrüstung) Auf Hoff=nung zu Gott Im vertrauen Haten allhier gebauen, Peter Wittwer u. Elisabeth Ytten. Für sie und ihr Geschlecht forthin Gott laß es lang im Segen seÿn. Wachet. Marc. 13. (Stubenbund) [Goliath] Bin ich dan ein Hund daß du mit Steken zu mir komst. J. Sam. 17.43. [David] Du komst zu mir mit Schwert und Schilt: ich aber kom zu dir Im namen des Herren Zebaoth. j. B. Sam. 17.45. (Traufseite)
Einstufung
schützenswert
K-Objekt
Ja
Inkraftsetzung
10.06.2005
Unterschutzstellung
12.04.1989, RRB (Kanton)
Hauptgrundstücksnummer
1752
Koordinaten
2617802.659 / 1161443.843