Sumiswald

Baugruppe A (Sumiswald, Dorf)
Beschreibung
Auf der Geländeterrasse zwischen den Tälern der Grüene und des Griesbachs liegt das Dorf Sumiswald. Als Wahrzeichen des Dorfes gilt der auffällige, hohe Käsbissen-Turm der Kirche von 1510, der von weither sichtbar ist. Das rechtwinklige Hauptstrassensystem bestimmt den Dorfkern, der sowohl komplexe Raumstrukturen, als auch hohe architekturhistorische Qualitäten aufweist. Namentlich die Marktgasse ragt durch ihre eindrückliche Abfolge von ausgezeichneten Bauten des 18. und 19. Jh. (Gasthöfe, Gewerbebetriebe, Kaufmannssitze und stattliche Wohnhäuser) sowie grosszügigen Vorgärten heraus. Den westl. Auftakt zur Marktgasse markiert torartig der Gasthof Bären zusammen mit seiner Dependenz gegenüber, an welcher beidseitig 2 kleine Plätze liegen. Der westl. wird gefasst von der ebenfalls zur Gaststätte gehörenden Trinkhalle (Nr. 4), der östl. von der ehem. Schmiede (Nr. 12) mit dem benachbarten, malerischen Waschhaus und dem grossen Brunnen. Während südl. der Marktgasse mehrheitlich traufständige Häuser, befinden sich nördl. davon vorwiegend giebelständige Bauten. Der mächtige Gasthof Kreuz und das gegenüberliegende Käsehandelshaus setzen einen Kontrapunkt am östl. Ausgang der Marktgasse. Das Ende der alten Strassenbebauung markiert der sogenannte Burgerstock von 1840. Um die Strassenkreuzung im westl. Dorfteil sind mehrere Bauten gruppiert, die ein räumlich interessantes Ensemble bilden. An der Einmündung der Haldenstrasse nehmen das spätbarocke Krämerhaus und der markante Riegbau eine Torfunktion war. In den Hintergassen haben sich bäuerlich geprägte Bereiche erhalten. Nördl. der Marktgasse stehen z.T. umgenutzte Bauernhäuser, südl. vorwiegend landwirtschaftliche Gebäude aus dem späten 17. bis zum 19. Jh. Räumlich ansprechend ist die Staffelung der traufständigen, mehrheitlich nach S orientierten Volumen westl. der Eichholzstrasse, abschliessend der Hälbling-Blockbau von 1684, im O als Gegenpol der Wohnstock Nr. 1 mit prägendem Mansartdach. Räumlich und architektonisch handelt es sich um einen wertvollen Ortskern aufgrund der sehr hohen Baudichte, der kleinräumigen Gliederung mit abwechslungsreicher Folge von Bauten und Zwischenräumen sowie dem Reichtum an repräsentativen Bauten; ein intakter Dorfkern mit Zentrumsfunktion und geschlossenem Ortsbild, das im Emmental einmalig ist.