Uttigen

Baugruppe B (Uttigen, Uttiggut)
Beschreibung
Westlich der alten Staatsstrasse, in sicherem Abstand zur Aare und mitten in bestem Ackerland, wurde das Uttigguet errichtet. Die in sich geschlossene Gruppe nimmt keinen Bezug zum Dorf, sondern ist nach S auf das Alpenpanorama ausgerichtet. Ihre Struktur wird heute bestimmt durch die Scheune (Uttigguet 3) und das Wohnhaus mit Oekonomieteil (Uttigguet 1): Die beiden lang gestreckten Volumen mit riesigen Dachflächen sind sich gleichgewichtig gegenübergestellt. Der dazwischenliegende Hof ist weniger repräsentativ-herrschaftlich als vielmehr durch die Landwirtschaft geprägt. Nach N, gegen das Dorf zu, wird er durch das ehem. Ofenhausstöckli (Uttigguet 2) abgeschlossen. Nach S ist der Hof offen; das Pächterstöckli ist in respektvollem Abstand zum Herrenhaus auf die Linie der freistehenden Scheune gesetzt. Unverzichtbarer Bestandteil der Silhouette des Uttigguets sind die herrlichen alten Bäume, namentlich die beiden riesigen Blutbuchen im Garten des Herrenstockes. Ungeklärt sind Ursprung und Funktion der parkähnlichen Anlagen östlich des Gutes. Ein Weg führt rechtwinklig auf die Staatsstrasse zu und verbindet das Landgut mit einem Waldstreifen, der eine Anhöhe begrünt mit einer künstlich angelegten, mit Bäumen eingefassten Terrasse. Weg, Anhöhe und Terrasse dürften Reste älterer Anlagen sein (römisch?, vgl. ASA 1915, S.28ff); dass sie lediglich als Garten genutzt und nicht als solcher angelegt wurden, zeigen Reste eines Kalkbrennofens in der NW-Ecke der begrünten Anhöhe.