Wimmis

Baugruppe B (Wimmis, Hofit-, Mühligasse, Schwarze Gasse)
Beschreibung
Bevor die Hauptstrasse die neue Durchgangsstrasse wurde, verlief die Route ins Simmental vom Unterdorf über die Hofitgasse, an dessen Ende Reisende aus dem Kandertal über die Schwarzegasse (als Fortführung der Pintelgasse) hinzustiessen. Die historische Bedeutung des Zusammentreffens der beiden Gassen zeigt sich schon durch die Präsenz des wohl ältesten, erhaltenen Wohnhauses im Dorf, dem "Heidenhaus" (Schwarzegasse 1), das zwischen 1534?44 erbaut worden ist. Die Schwarzegasse führt dem Hangfuss des Pintels entlang und wird am Anfang von 2 breiten Häusern aus dem 17. und 18. Jh. begleitet. Das Haus Nr. 5 von 1762 ist ein seltener Frutigtyp und steht wie das Heidenhaus direkt an der Strasse. Auf der S-Seite des Zusammenschlusses der Schwarzengasse mit der Hofitgasse steht ein breites, niedriges Doppelhaus aus dem 18. Jh. (Nr. 10/12). Der Weg Richtung Simmental führte um dieses Haus herum und fiel unterhalb des Schulhauses zur Senke hinunter, wo die Mühligasse quer nach S abzweigt. Eine räumlich beeindruckende Gassensituation entstand um die Mühle von 1702. Während die breiten Fronten der Doppelhäuser nördl. der Mühle parallel zum eingedeckten Dorfbach zueinanderstehen und den Gassenraum klar definieren, steht die Mühle ein wenig schräg in diesem Ensemble. Ihre N-Ecke verengt den Gassenraum, dafür entsteht vor der hohen O-Fassade eine Ausweitung, die mit dem Mühlestöckli von 1827 zum kleinen, spitzwinkligen Platz geschlossen wird. Auf kleinstem Raum stehen hier 2 qualitätvolle, schlanke Fassaden nebeneinander. Eine Freitreppe mit Podest entlang des Sockels des Mühlestöcklis greift in den Platzraum und weist auf den schmalen Durchgang zwischen den beiden Häusern hin. Der Weg ins Simmental führte aber nicht durch die Mühligasse, sondern nach deren Kreuzung weiter am Amtshaus vorbei Richtung Oberdorf (siehe BG Schloss, Platz, Oberdorf).