Urtenen-Schönbühl

Baugruppe A (Urtenen-Schönbühl, Urtenen, Dorf)
Beschreibung
Das einstige Bauerndorf Urtenen liegt an der Bern-Solothurnstrasse und wird von ihr in Oberdorf und Unterdorf zweigeteilt. Die Baugruppe umfasst die im Halbrund angelegte Hauptbebauung der beiden alten Dorfbereiche zu beiden Seiten der Überlandstrasse und des dazwischenliegenden verbindenden Teils, der im Laufe des 20. Jh. mit Wohnhäusern bestückt wurde. Die dichte vorwiegend giebelständige Bebauung im Unterdorf umfasst den urspr. Mühlebezirk. Wie eine Insel wirkt das Wegdreieck mit dem auffallenden Doppelhaus unter imposantem Vollwalmdach. Es umgrenzt zusammen mit den stattlichen Ründifronten der Bauernhäuser Unterdorfstrasse 1 und 2 sowie dem zierlichen Stöckli und dem quer gegenüberliegenden Bauernhaus sehr wirkungsvoll platzartige Freiräume mit Gärten und Solitärbäumen. Restbestände des einstigen Obstbaumkranzes greifen bis ins Innere der Bebauung. Am östl. Ende liegt das noble Gut Lindeggen, ein hervorragendes Ensemble mit Bauernhaus, Wohnstock, Speicher und Holzschopf. Seine herrschaftlichen Gärten gehen unmittelbar in das angrenzende Wiesen- und Ackerland über. S-seitig davon, bereits auf der andern Seite der Urtenen, schliesst der Ständerbau Mühlestrasse 8 die Baugruppe gegen das Neubaugebiet ab. Dieser Teil der Baugruppe vermittelt einen sehr guten Eindruck vom einstigen Bauerndorf Urtenen. Die Kreuzung, die zum Oberdorf führt, wird vom ehem. Gasthof Ochsen und vom gegenüberliegenden Bauernhaus geprägt. Im Zwischenbereich, zwischen Unter- und Oberdorf, dominieren 4 villenartige Heimatstil-Wohnhäuser. 2 Häuser sind freistehend und an den steil abfallenden Hang südl. der Strasse gestellt und zählen deshalb gartenseitig ein Geschoss mehr als auf der Strassenseite. Die 2 anderen Häuser stehen auf der flachen Ebene nördl. der Strasse. Sie waren von Anfang an mit Gewerbebauten verbunden. Diese Gruppe überzeugt durch ihre stilistische Einheitlichkeit. Durch die Massivbauweise und das anspruchsvolle Dekor hebt sich die Gruppe vom ländlich geprägten Umfeld stark ab und fungiert gerade deshalb als Scharnier zwischen den bäuerlichen Bereichen. Für das herrschaftliche Erscheinungsbild sind die Gärten von grösster Bedeutung. Das Oberdorf im W umfasst die eindrückliche ländliche Bebauung über der Urtenen im Gebiet von Oberdorfstrasse und Lindhohleweg. Es handelt sich fast ausschliesslich um grosse Sichtriegbauten aus dem 19. und der 1. H. 20. Jh. mit ausladenden Ründidächern. Locker reihen sich die mehrheitlich traufständigen, gestaffelten Bauernhäuser im Wechsel mit kleineren Nebenbauten am verzweigten Wegnetz und begrenzen einen bemerkenswerten Strassenraum. Auch hier greifen die Obstbaumgärten ins Bebauungsgebiet und setzen neben den Hofplatzbäumen sowie Zier- und Nutzgärten wichtige Akzente. Das Oberdorf ist bäuerlich noch weitgehend intakt und hat seinen einheitlichen Charakter bewahrt.
Einzelobjekte
Inkraftsetzung
04.12.2019