Utzenstorf

Baugruppe A (Utzenstorf, Dorf)
Beschreibung
Die Baugruppe umfasst den zentral gelegenen, ein Strassendreieck bildenden Kernbereich des Dorfes Utzenstorf. Die Gebäude gruppieren sich unter Betonung der O-W-Achse entlang der Gotthelf- und der davon abzweigenden Kirchstrasse sowie entlang der Hauptstrasse, welche die beiden Abzweige im O miteinander verbindet. Die Bebauung besteht aus einer interessanten Mischung von formal und funktional unterschiedlichen Bauten. Auf der nördl. Seite der Kirchstrasse befindet sich eine Reihe wirkungsvoll gestaffelter Bauernhäuser, dazwischen jüngere Wohn- und Gewerbehäuser (z.B. die ehem. Biskuitfabrik, Kirchstrasse 14). Im Herzen der Baugruppe liegt das kleine, von der Gotthelfstrasse zurückversetzte Schulgebäude aus der M. 19. Jh. Innerhalb des Kirchhofs mit seinem markanten Baumbestand im südl. Bereich der Baugruppe steht die Kirche, ein in mehreren Etappen entstandener und durch den Umbau von 1522 vereinheitlichter Bau mit romanischem Kern; daneben als Rarität ein um 1500 erbautes Beinhaus. Südl. der Kirche, wo das Viertel z.T. noch unbebaut ist, begleitet ein charakteristisches Hochstudhaus die beiden kirchlichen Bauten. Westl. der Kirche folgt das barocke Pfarrhaus von 1727 und der ein Jahr später beigestellte Ofenhausspeicher, die inmitten eines grosszügigen Gartens stehen. Von grosser Bedeutung für das innere Ortsbild ist das baumbestandene Geländedreieck gegenüber dem Pfarrhaus. In der Nähe des Bahnübergangs vermitteln das ansprechende Bauernhaus (Nr. 32) aus dem 17./18. Jh. und das rechtwinklig dazu angeordnete Stöckli einen guten Eindruck vom ehem. bäuerlichen Charakter dieses Dorfteils. Hinter der Bahnlinie wird die Baugruppe durch zwei markante Riegbauten im W räumlich abgeschlossen. Im nördl. Teil der Baugruppe setzen der Gasthof Bären - ein stattlicher spätbarocker Bau von 1816 - und die dazugehörende Scheune einen wirkungsvollen Akzent. Auf der anderen Strassenseite ergänzt das Bauernhaus von 1929/30 (Nr. 21) und das erhaltene Wasserrad-Gebäude das Ensemble. Einen eher städtischen Charakter verkörpert das wirkungsvoll in die Strassengabelung gesetzte Geschäftshaus Nr. 20 aus dem frühen 20. Jh. Weitere ansprechende Vertreter dieser Zeit sind der Hauptstrasse nach S folgend der Gasthof Rössli und das 1902 in Backsteinmauerwerk errichtete grosse Bauernhaus Oberdorfstrasse 4. Davor setzt der Speicher einen wirkungsvollen Akzent im Strassenraum. Gesamthaft liegen die Qualitäten der Baugruppe in den unterschiedlich gearteten, durchwegs reizvollen Strassenräumen der jeweiligen Haupt- und Nebenadern, die allesamt wichtige Freiflächen einbinden und interessante Durchblicke erlauben.