Ersigen

Baugruppe A (Ersigen, Dorf)
Beschreibung
Die Baugruppe umfasst den Dorfkern von Ersigen. Es handelt sich um ein am Rande der Emmeebene gelegenes, stattliches, langgezogenes bäuerliches Strassendorf. Das prägende Element in der Abfolge von grossmehrheitlich intakten Höfen ist der Dorfbach, die Ösch, der grösstenteils im offenen Bachbett entlang der von S nach N in leichten Bögen verlaufenden Dorfstrasse fliesst. Dabei stehen teilweise Speicher oder Gewerbebauten rittlings über der Ösch. Entlang der Dorfstrasse und des Dorfbachs reihen sich traufständig stattliche Bauten. Mehrere Nebenstrassen führen rechtwinklig vom Hauptast ab, meist nur mit Bebauungsansätzen. Von S herkommend bilden die beiden stattlichen, beidseits der Strasse liegenden Höfe einen markanten Dorfeingang. Ausser den beiden Bauernhäusern beeindrucken vor allem die zahlreichen, äusserst qualitätvollen Nebenbauten, die, wie die beiden Haupthäuser, gegeneinander verschoben sind. Ihre Lage direkt an der Strasse sorgt für einen eindrucksvollen Auftakt in das innere Ortsbild des Dorfes. Den nächsten Merkpunkt in der eindrücklichen Strassenbebauung bildet der 1784-88 an der Mündung der Burgdorfstrasse in die Dorfstrasse gebaute habliche Gasthof Bären, ein spätbarocker verputzter Stock mit Walmdach, der seitlich von markanten Kastanienbäumen begleitet wird. Im zentralen Bereich der Baugruppe hat sich eine Strassenverzweigung zu einer Schlaufe ausgebildet. Dabei folgt in diesem Bereich die besonders qualitätvolle Bebauung von meist imposanten, traufständigen Ständerbauten mit grossen Dachvolumen grossmehrheitlich entlang der Hintergasse. Der nördl. Teil des Dorfes hat seinen ursprünglichen, bäuerlichen Charakter ganz besonders bewahrt. Die locker aufeinanderfolgenden Höfe werden durch Hofplatzbäume, Vorgärten und Hosteten optisch zusammengehalten. Den nördl. Dorfeingang markiert der sogenannte ?Wallacherhof? mit dem Bauernhaus von 1800 auf der einen und dem repräsentativen, spätbarocken Wohnstock von 1822 und den Nebengebäuden auf der gegenüberliegenden Strassenseite. Der älteste Bau des Gehöfts ist der unter anderem als Gemeindearchiv bekannt gewordene Speicher von 1701, der urspr. quer über die Ösch stand. Dank der Tatsache, dass die Bebauungsränder weitgehend unverbaut geblieben sind, zeichnet sich Ersigen, insbesondere aus westl. Richtung, durch eine intakte Silhouette mit charakteristischen und grossen, in Bäumen eingebetteten Dächern aus.