Ersigen

Baugruppe B (Ersigen, Ruedswil)
Beschreibung
Die Baugruppe umfasst den nördl. des Dorfes Ersigen am Fuss des Lobergs gelegenen Weiler Rudswil. Die meist traufständigen Bauten säumen die von der Hauptstrasse abzweigende Ruedswilstrasse, die später in einem Bogen in die Huebstrasse übergeht. Durch die gekrümmte Strassenführung weist Ruedswil eine charakteristische sichelförmige Siedlungsform auf. Die beiden stattlichen Bauernhäuser am nordwestl. Eingang zum Weiler bilden trotz ihrer leichten Staffelung eine eindrückliche Torsituation. Es handelt sich um wertvolle Vertreter verschiedener Typen von Grossbauernhäusern – das nördl. gelegene Haus von 1810 ist noch ein stattlicher Ständerbau unter einem Dreiviertelwalmdach, das aus dem Jahr 1855 stammende südl. Haus ist hingegen bereits ein Riegbau mit einer Ründi. Im Blickfang der Ruedswilstrasse befindet sich das hoch am Hang schlossähnlich thronende Kurhaus von 1907, das zwar nicht in der Baugruppe liegt, optisch ihr Ortsbild aber mitbestimmt. Im mittleren, etwas locker bebauten Bereich dringt der, den Weiler umschliessende Freiraum beidseitig an den Strassenrand vor. In diesem Bereich zweigt im leichten Bogen die Huebstrasse von der Ruedswilstrasse ab. Hier befindet sich ein eindrückliches, höchst qualitätvolles Gehöft, das den räumlichen Abschluss des Weilers gegen Südwesten bildet. 4 orthogonal zueinander gestellte, landwirtschaftlich zusammengehörende Gebäude scheiden einen Hofraum aus, durch den sich S-förmig der Huebweg windet. In enger Verbindung mit dem beeindruckenden Baumbestand bilden das stattlichen Bauernhaus, der äusserst repräsentative Wohnstock, das sorgfältige Waschhaus, das ursprünglich wohl als Stöckli konzipiert worden war, und der in jüngerer Zeit beidseitig angebaute Speicher eine räumliche und architektonische Einheit. Von aussen her erscheint der Weiler dank der grossmehrheitlich unverbauten Umgebung als eine von Bäumen durchbrochene, intakte Dachlandschaft.