Thun

Baugruppe B (Thun, Bälliz)
Beschreibung
Das Bälliz umfasst historisch gesehen das Gebiet der zweiten kyburgischen Stadterweiterung. Am oberen Ende des Bälliz schliesst die Freienhofgasse und am unteren eine Quergasse, die via Kuh- und Allmendbrücke die Aareinsel mit dem Aarefeld und der Unterstatdt verbindet, das Gebiet ab. Die leicht gebogene, breite (Haupt)Gasse öffnet sich im oberen Drittel zu einem Platz, wo heute das ehemalige Waisenhaus (Bälliz 61) von 1786 steht. Die Freienhofgasse, die auf den ältesten Siedlungsteil des Bälliz zurückgeht, wird eng gesäumt von ehemaligen Sässhäusern (Nr. 5, 18, Bälliz 75) und einer durchgehenden Häuserzeile mit hervorragenden Bauten aus unterschiedlichen Architekturepochen. Entlang des Inneren Aareufers im Oberen Bälliz sind seit dem 18. Jh. diverse Gewerbebauten entstanden, die bis ins 21. Jahrhundert ihre ausgezeichnete äussere Erscheinung wahren konnten (Bälliz 10,12,16). Akzente an der Hauptgasse, die sich bis zu den 1880er zu einer geschlossenen städtische Einkaufsgasse entwickelt hat, setzen mehrere, hoch repräsentative Bauten aus dem letzen Viertel des 19. Jh. und vom Beginn des 20. Jh. (Bälliz 12, 52, 60A) oder aus der Zeit der Reformarchitektur (Bälliz 35, 42, 45). Die Einheit von kleinmassstäblichen Gebäuden - in der Regel veputzte Rieg- oder Massivbauten - im Unteren Bälliz erhielt ihr heutiges Aussehen durch Neufassadierungen oder Umbauten ab ca. 1800. Kennzeichnend ist deren schmale Parzellensruktur von 2-4 Achsenbreite und deren 3-geschossige Gebäudehöhe (Bälliz 7,9,10). Während der 2. Hälfte des 20. Jh. sind auch in diesem Bereich partiell grosszügige Zweckbauten in funktionaler, sachlicher Architektursprache entstanden Bälliz 1, 2, 26, 60, 67).