Rüderswil

Baugruppe G (Rüderswil, Ried)
Beschreibung
Am Hangfuss des Riedbergs, am oberen Rand der Geländeterrasse oberhalb des rechten Emme-Ufers, liegt der eindrückliche, nahezu unverbaute Weiler Ried. Das weithin sichtbare Ensemble ist durch einen homogenen, durchwegs sehr qualitätvollen Baubestand u. eine konsequente Bebauungsstruktur charakterisiert. Östl. der Strassenseite sind die mächtigen Hauptbauten streng giebelständig aneinander gereiht; ihnen steht westl. der hangparallelen Strasse eine Folge hervorragender Speicher gegenüber. Die zwischen 1776 u. 1858 errichteten, währschaft ausgebildeten u. einheitlich erscheinenden, geständerten Hauptbauten weisen teils Ründen (Nrn. 470 u. 475), teils Bühnislauben (Nrn. 479 u. 482) auf u. sind mehrheitlich frontal über eine repräsentative Freitreppe erschlossen. Die zwischen 1713 u. 1780 erstellten Speicher sind reich verzierte Exemplare dieser Baugattung: Die aus der 1. H. 18. Jh. stammenden (Nrn. 472 u. 480) sind durch Inschriften als Werke der berühmten Zimmermannsdynastie Gottier ausgewiesen und mit üppigen Ornamentmalereien geschmückt. Die in den frühen 1770er Jahren entstandenen, nahezu identischen Speicher Nrn. 476 bzw. 484 werden von einem zeittypischen u. aufwändigen Laubendekor geprägt. Die im Kern ebenfalls ins 18. Jh. zurück reichenden Stöckli Nrn. 471 u. 481 sind östl. von den Bauernhäusern situiert, u. ein Gehöft bestehend aus einem zum Bauernhaus erweiterten Stöckli u. einer traufständigen Scheune (Nrn. 483 u. 483A), schliesst die Siedlung im S ab. Prächtige Bauerngärten mit barocken Buchseinteilungen, interessante Hofräume u. Hosteten im W, die wie die Hochstammbäume entlang des Hangfusses den Weiler einrahmen, sind wesentliche, das einzigartige Ortsbild unterstreichende Elemente.