Unterseen

Baugruppe A (Unterseen, Städtli)
Beschreibung
Die trapezförmige Stadtanlage wurde nach dem Brand von 1470 innerhalb der Stadtmauern wieder aufgebaut. Im Zentrum des leicht gegen S abfallenden Stadtplatzes steht das dominierende Stadthaus. Heute wird der Platz wieder auf 4 Seiten durch geschlossene Gebäudezeilen begrenzt. Die Baulücke auf der S-Seite, die durch den Häuserabbruch 1862 und den Brand von 1903 entstand, konnte 2005 durch einen modernen Neubau geschlossen werden. Ausgangspunkt dafür war ein Ideenwettbewerb von 1986, der auch den Ersatz der nördl. Zeile an der Kirchgasse vorsah. Dies wurde 2003 realisiert, wobei 2 Häuser in ihrer historischen Form rekonstruiert wurden. Der neue S-Abschluss bildet mit dem Schloss auf der anderen Seite der Hauptstrasse eine Verengung, die das alte Stadttor in der S-Ecke des Städtchens andeutet. An der N-Ecke des Städtchens steht in leicht erhöhter Lage die Kirche. Schloss und Kirche sind in das Schema der Stadtanlage eingebunden. Die mittelalterliche Baustruktur hat sich weitgehend erhalten. Die um den Platz stehenden Häuser reichen teilweise bis ins 15. Jh. zurück. Die Gebäudezeile an der Oberen Gasse beginnt bei der Kirche mit dem ehem. Pfarrhaus von 1762 (heute Amtshaus) und endet beim spätgotischen Haus Nr. 42. Mit einer Ausnahme stehen alle Gebäude dieser Reihe traufständig zum Platz. Die Gebäude an der Unteren Gasse besitzen mehrheitlich einen alten Kern. Sie erhielten eine jüngere Front im 19. Jh. Dabei wurde der ehem. halböffentliche Raum unter dem abgestützten grossen Vordach ? wie bei den beiden rekonstruierten Häuser an der Kirchgasse ? in das Gebäude integriert. Heute werden diese Platzfassaden von einer Reihe Kastanienbäume begleitet. Die Hinterhäuser reihen sich entlang des Aareufers. Die Fassaden dieser differenzierten Gebäude haben z.T. Veränderungen erfahren. Nördl. des Altstädtchens entstand direkt anschliessend eine Vorstadt rund um den Haberdarreplatz herum. Der Platzraum ist zur Aare offen und NO- wie NW-seitig durch eine geschlossene Randbebauung aus einfachen, verputzten spätklassizistischen Häusern begrenzt. Die Gebäude an der nördl. Ausfallachse (Obere Goldey) und am Aareufer (Untere Goldey 7 und 9) ergänzen diese kompakte Bebauung und gehören ebenso zur Vorstadt. Unterseen hat als mittelalterliche Stadtgründung nationale Bedeutung und besticht durch die mehrheitlich strukturelle Erhaltung.
Einzelobjekte
Inkraftsetzung
07.05.2021