Worb

Baugruppe M (Worb, Richigen, Dorf)
Beschreibung
Das ehemalige Bauerndorf Richigen liegt südöstlich von Worb an der ins Emmental führenden Staatsstrasse. Im Norden ist ihm das Von Wattenwyl-Gut mit dem Landsitz (Nr. 211, siehe Baugruppe N) vorgelagert. In der Siedlung lassen sich verschiedene Bebauungsarme mit Bauerngehöften des 18. und 19. Jahrhunderts erkennen, die sich auf ein altes Netz von Verbindungswegen beziehen. Bis zum Bau der Staatsstrasse (Luzernstrasse) um 1860/1870 führte die Hauptverbindung Richtung Emmental über den heutigen Hübeliweg und die Schlosswilstrasse. An dieser Achse liegen die Bauernhäuser Nr. 222 und Nr. 340 mit ihren Nebenbauten. An der Wegverbindung nach Enggistein liegt das Gehöft mit dem Speicher Nr. 325 A. Zum älteren Dorfkern gehören auch die beiden Gehöfte am Stutz (Nrn. 234 und 236). Die heutige Hauptachse ist die im 19. Jahrhundert angelegte Luzernstrasse. Der Siedlungsschwerpunkt liegt an der platzartig erweiterten Kreuzung der Luzernstrasse mit der alten Verbindungsstrasse, beim Gasthof "Rössli" (Nr. 226). In der Innenkurve der ansteigenden Luzernstrasse bilden die erhöhten, repräsentativen Mansartdachbauten von Stock Nr. 219 und Gasthof zusammen mit den drei direkt an der Strasse hintereinander gestaffelten Wohn- und Gewerbehäusern Nrn. 228, 229 und 230 eine wirkungsvolle Architekturkulisse, die allerdings auf der gegenüberliegenden Strassenseite keine Ergänzung findet. Durch die Bautätigkeit im 20. Jahrhundert ist die Siedlungsstruktur stellenweise stark verunklärt worden, da die Freiräume zwischen den einzelnen Achsen und Hofeinheiten aufgefüllt worden sind. Trotz zahlreicher Neubauten prägen aber die grossen Bauernhäuser und die umgebenden Obstgärten nach wie vor das Ortsbild.