Zuzwil (BE)

Baugruppe A (Zuzwil, Dorf)
Beschreibung
Die Hauptstrasse bildet das Rückgrat des Dorfs Zuzwil, das abseits wichtiger Verkehrswege im Zentrum des Rapperswiler Plateaus liegt. Sowohl die von W nach O als auch die von N nach S führenden Landstrassen vereinigen sich in ihr. Entlang der Strasse reihen sich vorwiegend Riegbauten des 19. und frühen 20. Jh. auf bzw. definieren einen qualitätvollen Rückraum. Im Bereich der Strassenverzweigungen öffnen sich platzartige Erweiterungen. Die beiden ehem. Bauernhäuser Oberdorf 1 und 2 markieren mit ihren mächtigen Walmdach-Baukörpern die Abzweigung ins Oberdorf. Zusammen mit dem dazwischenstehenden Speicher Oberdorf 2a bilden sie gleichzeitig wichtige räumliche Elemente. Durch die beidseitige Bebauung sowie durch das ansteigende Terrain erhält die Bebauung des Oberdorfs einen Gassencharakter. Einige kleinere Bauernhäuser bzw. Wohnhäuser mit kleinem Ökonomietrakt repräsentieren zusammen mit dem ehem. Schulhaus ein kleinräumlich dominiertes Strassenbild und eine wichtige Phase der Dorfentwicklung Zuzwils im 19. Jh. Dem eigentlichen Ortskern südl. vorgelagert, übernimmt das Unterdorf für das äussere Ortsbild eine bestimmende Funktion. Es bildet gleichzeitig aber auch eine qualitätvolle, von bemerkenswerten Nebengebäuden, Bäumen, Gärten, Plätzen und Brunnen geprägte Binnenstruktur. Geographisch und gesellschaftlicher Dorfmittelpunkt ist das Restaurant Traube, das durch seine auf das Unterdorf ausgerichteten Fassade eine wichtige Blickpunktfunktion einnimmt. Die Geschichte der Milchwirtschaft - ein bedeutender Teil der Ortsgeschichte - manifestiert sich in Form von 4 in unmittelbarer Umgebung als Käsereien genutzten Gebäuden: Iffwilstrasse 5 (ca. ab 1830), Jegenstorfstrasse 2 (ca. ab 1850-79), Hauptstrasse 4 (1879-1927) sowie Iffwilstrasse 1 (1927-97). Herausragendes Objekt ist das Haus Unterdorf 3, dessen Heimatstil-Gestaltung von 1924 weit herum seinesgleichen sucht. Eine bautypologische Besonderheit stellt das Doppelbauernhaus (Unterdorf 7/9) dar. Das Dorf Zuzwil bildet architektonisch und räumlich eine bedeutende Baugruppe mit intaktem innerem Ortsbild. Regionaltypische, bäuerliche Bausubstanz mit zahlreichen Speichern in klar definierten, unterschiedlichen Strassenzügen: im Oberdorf am Hang Staffelung von dicht am Strassenrand stehenden Kleinbauten, im Unterdorf markante Abfolge von grossen Dachvolumen. Die Aussenräume sind mehrheitlich intakt, die Neubautätigkeit fand primär ausserhalb der Altbebauung statt.