Biel/Bienne

Baugruppe E (Biel/Bienne, Zentralplatz)
Beschreibung
Die Baugruppe umfasst den zentral gelegenen Stadtbereich um den Zentralplatz und den südl. Abschnitt der Nidaugasse. In der 2. H. 19. Jh. entwickelte sich der Zentralplatz zur bedeutendsten Drehscheibe des Strassennetzes Biels aufgrund des Treffpunkts der wichtigsten Strassenachsen der Stadt. Einerseits kreuzen sich hier die Hauptachsen des in den Bau- und Alignementsplänen von 1852/53 bzw. 1966/68 vorgegebenen orthogonalen Strassennetzes - Oberer resp. Unterer Quai mit der Zentralstrasse -, andererseits durchschneidet die bereits früher angelegte, Biel mit Nidau verbindende Achse Nidaugasse-Murtenstrasse, den Platz. Schliesslich mündet im Zentralplatz die gegenüber dem orthogonalen Strassennetz stark abgewinkelte Bahnhofstrasse, die nach der Verlegung des Bahnhofs (1864) in der Gegend des heutigen General-Guisan-Platzes erstellt wurde. Entstanden ist ein eindrücklicher sternförmiger Platz, der von den vorwiegend grossstädtisch anmutenden, auf Repräsentation zielenden Bauten wie das Wohn- und Geschäftshaus ?Jordi-Kocher? von 1895 oder das ehem. Wohn- und Geschäftshaus ?Kontrollgebäude? von 1899-1901 räumlich definiert wird. Lange Zeit vom Strassenverkehr vereinnahmt, erlebte die Platzfläche A. 21. Jh. eine qualitätvolle fussgängerfreundliche Umgestaltung. Dabei wurden frühere Elemente der Platzmöblierung - der Zentralplatzbrunnen von 1876 und der Personenunterstand mit dem Beleuchtungskandelaber von 1927 - in die Platzgestaltung integriert. Der südl. Abschnitt der Nidaugasse, einschliesslich der senkrecht zu ihm verlaufenden Jean-Sessler-Strasse, präsentiert sich als intakter geschlossener Gassenzug des Geschäftszentrums der Stadt. Die reich gestalteten, mit Erkern und Türmchen geschmückten Fassaden stehen stilistisch grossmehrheitlich am Übergang vom Historismus zum Jugendstil. Aufgrund hoher städtebaulicher und architektonischer Qualitäten handelt es sich um eine äusserst wertvolle Baugruppe.