Biel/Bienne

Baugruppe D (Biel/Bienne, Juravorstadt)
Beschreibung
Nach der 1829 erfolgten Schleifung des Untertors entstand im Osten der Altstadt an Stelle kleinerer Bauern- und Gewerbehöfe aus früherer Zeit schrittweise eine neue Baugruppe. Diese allererste nachmittelalterliche Stadterweiterung Biels führt im Plan die gegebenen Gassen- und Häuserzüge der Altstadt fort und bildet dort, wo Obergasse, Untergasse und Juravorstadt zusammentreffen, den Juraplatz. Ältere, bereits vor dem Abbruch der Stadtmauern bestehende und nach 1830 umgebaute und neu errichtete Häuser prägen die noch von mittelalterlichen Prinzipien abgeleitete Platzgestaltung, deren besondere Qualität in der unterschiedlichen Staffelung, den ungleich grossen Dimensionen der Gebäude und ihren Proportionsverhältnissen liegt. Etwas von seiner ursprünglich grosszügigen Weite büsste der Platz mit dem Bau der Tram-Wartehalle von 1902 resp. der VB-Wartehalle von 1933 ein. Die von diesem Platz aus straff nach Osten verlaufende ehemals wichtige Juravorstadt-Ausfallstrasse säumen zwei Häuserzeilen. Besonders markant erscheint nordseitig die geschlossene spätklassizistische Gebäudereihe, auf deren Rückseite kleine Garten- und Gewerbebauten eine geglückte Verbindung zum ansteigenden Gelände schaffen. Die Anordnung der Gebäude auf der südlichen Strassenseite ist lockerer und nimmt in gewisser Hinsicht auf die alte freistehende Wildermeth-Campagne (Nr. 12) Rücksicht. Die beiden streng am Verlauf der Strasse ausgerichteten Gebäude aus der Zwischenkriegszeit (Nrn. 14-20) schaffen eine optische Entsprechung zur gegenüberliegenden Häuserzeile. Trotz der gemäss ihrer Entstehungszeit unterschiedlich gestalteten Bautypen mit auch unterschiedlichen Ausrichtungen wirkt das Ensemble der Juravorstadt als geschlossene Anlage, der eine gewisse Symmetrie nicht abzusprechen ist.