Aarberg

Baugruppe C (Aarberg, Vorstadt-Südwest)
Beschreibung
Südwestl. der Altstadt im Brückfeld haben sich schon im ausgehenden 18. Jh. einzelne Landwirtschaftsbetriebe angesiedelt. Das zwischen der Alten Aare und dem 1878 fertig gestellten Hagneck-Kanal liegende Gebiet war vor der Juragewässerkorrektion oft überschwemmt. Um 1900 herrschte im Gebiet um die Murtenstrasse eine rege Bautätigkeit. Neue Wohn- und Gewerbebauten entstanden, die ein deutlich städtisches Gepräge aufweisen. Daneben wurden erste grössere Gewerbebetriebe wie Brauerei, Mosterei und Mühle errichtet. Die Baugruppe umfasst die Bebauung entlang der Murtenstrasse im Bereich der Einmündungen von Bahnhof-, Kappelen- und Bielstrasse. Die einzigartige Holzbrücke über die Alte Aare verbindet die „Vorstadt“ mit dem Altstädtchen Aarberg. Die Bausubstanz der Baugruppe weist einen heterogenen Charakter auf. Das mächtige Bauernhaus Murtenstrasse 6, aus dem frühen 19. Jh. und der Wohnstock Murtenstrasse 2, um 1830 erbaut, sind würdige Vertreter der traditionellen ländlichen Bauweise. Das Strassenbild wird heute von mehreren Massivbauten aus dem späten 19. und dem frühen 20. Jh. beherrscht. Besonders herausragend sind der schmucke spätklassizistische Bau Murtenstrasse 11 (erb. um 1895) und das wohl 1905 errichtete Gebäude Murtenstrasse 15 mit seiner historistischen Formensprache. Das 1922 vom Architekt Otto Kästli entworfene Gasthaus „Bären“ (Murtenstrasse 5) ist ein typischer Repräsentant des Heimatstils.