Grosshöchstetten ist ein verstädtertes Strassendorf am Fuss eines Ausläufers der Blaseflue am Übergang vom Aare- ins Emmental. Die Baugruppe umfasst im Wesentlichen die urspr. Bebauung entlang der Bern- und Dorfstrasse, die am Löwenplatz abzweigende, A. 20. Jh. entstandene Bahnhofstrasse und den über ein Weggeviert mit der Dorfstrasse verbundenen Kirchenbezirk. Der heterogene Baubestand setzt sich aus stattlichen Bauernhäusern, Gewerbe- und Dienstleistungsbauten sowie einfacheren und herrschaftlichen Wohnbauten aus verschiedenen Epochen zusammen. Kern der Gruppe ist das dicht bebaute Dorfzentrum am Löwenplatz, an welchem die bauliche Vielfalt aufeinandertrifft. An diesem zentralen Platz kreuzen sich die Verbindungen Bern-Luzern und Burgdorf-Thun. In nordwestl. Richtung biegt die Bernstrasse ab und steigt leicht an. Der stattliche Ründibau (Bernstrasse 1) und das dem Heimatstil verpflichtete Wohn- und Geschäftshaus (Nr. 2) bilden den Auftakt in den dörflichen Bereich. Eine weitere, imposante Torsituation bilden das ehem. Bauernhaus und der Gasthof Sternen, der mit seiner Eckposition zudem eine mehrfache, platzbildende Funktion ausübt. Die folgenden Bauten stehen im Wechsel mal trauf-, mal giebelständig zur leicht geschwungenen Strasse und bilden durch die unterschiedlichen Abstände zum Strassenraum verschiedene, schöne Blickpunkte. Im nordwestl. Rückraum des Löwenplatzes bildet sich rund um das Doppelbauernhaus (Kramgasse 1), den Speicher und das Gemeindehaus ein weiterer Platzraum. Dieser dichte Kern der Baugruppe zeichnet sich durch sein komplexes Wegsystem und die dadurch entstehenden Blickachsen aus. Hier kulminiert das ausgezeichnete innere Ortsbild. Gegen SO erstreckt sich die Baugruppe weiter über die gesamte Länge der leicht gekrümmten Dorfstrasse. Die N-Zeile setzt sich aus einer schönen Reihung von giebelständigen Gebäuden von hoher architektonischer Qualität mehrheitlich aus der Wende vom 19. zum 20. Jh. zusammen. Einige Objekte ragen optisch stark in den Strassenraum hinein und setzen interessante Akzente (bspw. Nrn. 7, 17, 19). Den Auftakt zur Baugruppe im Osten bildet das effektvoll schräg zur Strasse stehende Wohnhaus Länzligenweg 2. Zum Kirchenbezirk führen 2 Strassenarme von der Dorfstrasse den Hang hinauf. Die lockere Anordnung vielfältiger Baugattungen, von grosszügigen Grünflächen umgeben, machen diesen Teil der Baugruppe räumlich ausgesprochen reizvoll. Wegen ihrer grossen Fernwirkung spielen die Kirche und ihre nachbarschaftlichen Gebäude eine wesentliche Rolle im gesamten Dorfbild. Die wichtige Freifläche mit Obstbäumen wirkt als Bindeglied zwischen der Kirchengruppe und dem eigentl. Dorfkern. An der Bahnhofstrasse überzeugt von SW her die eindrückliche Staffelung der giebelständigen Wohn-, Handwerker- und Geschäftshäusern aus der Jahrhundertwende zum 20. Jh. auf der N-Seite. Dieser Bereich der Baugruppe weist eine homogene Architektursprache und Volumetrie der Bauten auf.