Bauernhaus von 1726, renov. 1946 Hervorragende Mischkonstruktion auf gemauertem Sockelgeschoss. Weitgehend symmetrisch gegliederte Front, die durch kräftig skulptierte bzw. flach geschnitzte Frieszonen plastisch durchgestaltet wird. Die Fassade wird netzartig mit kalligraphisch verzierten Schriftbändern, friesbegleitend-geometrischer sowie figürlicher Malerei überspannt; beachtenswert ist die Darstellung Daniel in der Löwengrube. Kellereingänge mit Rundbogentüren und schönen Gittertüren. Vorgelagert Kieselpflästerung und Ziergarten mit gepflegtem Buchsparterre. Der tadellose, wertvolle Bau steht im sanft ansteigenden Gelände an der platzartig erweiterten Strasse im Ortskern mit prächtiger Aussichtslage talauswärts nach O gerichtet. Das Objekt gehört zu den kultur- und architekturhistorischen Meisterwerken der Simmentaler Bauernhäuser aus dem 18. Jh.

1726 - 1726: Erbauung

...Es hat Marti Lehnher und sein Ehegemahl, Madlen Ültschi, lassen allhie bauwen&im 1726 Jahr. (Gadenbrüstung, Fraktur) O Daniel ein Knecht Gottes empfach das Morgen mahl, das dir Gott zugeschickt. (Giebelbrüstung, Fraktur) Dis Morgens früh da der Tag anbrach, stund der König Darius auff und ging eillends zum Graben da die löwen waren und als er zum Graben kam, rief er Daniel mit kläglicher Stime und sprach zu Daniel: Daniel du / Knecht des lebendigen Gottes, hat dich auch dein Gott dem du ohn underlas dienest, mögen von den Loüwen erlösen, Gott ist ein erlöser und [&] im Himel und auf Erden, darumb wer auf en Herren hoffet, wird nicht zu schanden werden, sondern bleiben wie der Berg Zion. / Es hat Marti Lenher und sein Ehgemahl, Madlen Ültschi, lassen allhier bauwen, auf Gottes güt und sein vertrauwen, Gott geb dass drinnen sey allzeit Glück, Segen, Fried und Einigkeit. Dies Haus bauwt Man hiehar im 1726 Jahr. (Stubenbrüstung, Fraktur)