Im O von Unterschernelz, südl. der Untergasse entstand zwischen 1989-1992 die verdichtete Wohnanlage "Chôté". In Anlehnung an die historische Siedlungsstruktur von Hausreihen auf Geländestufen, hat das Bieler Architektenteam Andry & Habermann 14 gleichartige Häuser in unterschiedlich grosse 1er und 2er Einheiten gruppiert und in 2 Zeilen abgestuft in den Rebhang eingebaut. Die kantig linearen Baukörper unter Pultdach sind in Kalksteinsichtmauerwerk konstruiert. Sie zeigen bergseitig eher geschlossene Fassaden mit geometrischen, schlitzartigen Öffnungen, die durch lisenenartige Profilierungen (wie z.B. in der Siedlung Merzenacker von 1983-87 in Bern) gegliedert sind. Diese assoziieren jeweils über 2 Stockwerke verlaufende Rahmen. Analoge Rahmen an den südl. ausgerichteten Hangfassaden sind durch 2-geschossige Verglasungen ausgefacht. Der zeitlos und fast monumental anmutenden Rahmenfront werden filigrane Stahlgerüste mit Glasdach vorgesetzt, die als Überdachung privater Gartenterrassen dienen und eine Zwischenzone als allmählicher Übergang von innen nach aussen entstehen lassen. Geringe Vor- und Rücksprünge bewirken eine dynamische Rhythmisierung der Front und verlebendigen zusammen mit der leicht variierenden Gestaltung der Häuser die offensichtliche Einheit. Es ist eine zeittypische Siedlung, die durch stufenartige Versetzung im Terrain und Weiterführung der Rebmauernterrassierung geschickt in den landschaftlichen Kontext eingebettet ist und durch rationalistische Klarheit und präzise Formen unter dem Stileinfluss der Tessiner "Tendenza" steht.