Bauernhaus von 1705 und 1737, Restaurierungen 1980/81, 1997/98 u. 2002 Beeindruckender, gestelzt wirkender Bau regionaltypisch gemischter Konstruktion. Der 2 Stuben breite, streng symmetrische Aufriss zeigt reiche plastische Schnitzzier, die zusammen mit dem äusserst dichten Maldekor zu einer homogen wirkenden Schmuckfläche verschmilzt. Schnitzzier nebst dem konservativen Grundzug auch mit sehr modernem Elementen: Zum 1. Mal treten hier eine 3fache Schwelle und flachgeschnitzte Blumenfriese auf. Fassadenmalerei am Höhepunkt des Kalligraphenstils. Wohl einzigartig in Boltigen ist der 2-geschossige Sockel; das obere Kellergeschoss urspr. wohl Bäckerei, dann Käserei, später Verkaufsladen. Bau 1737 um 2 Stuben in Firstrichtung erweitert. Der einzigartige Bau steht mitten im hervorragenden Weiler Weissenbach u. bildet mit seiner reichen Fassade und seiner gestelzten Gestalt einen Blickfang im inneren Ortsbild.

1705 - 1705: Erbauung

1705 ... Bartlome Betschen und Elsbeth Büller haben dis Haus hier buwen Lan, Michel Bühler Zum Werk Meister han ... (Giebelfeld Gadenbrüstung, Fraktur gemalt) 1705 Der Herr behüete meinen aus und Eingang (bewahr Mich heute und in alle) Ewigkeit, amen. Bartlome Betschen und Elsbeth Büller haben dis Haus hier buwen Lan, Michel Bühler Zum Werk Meister han, nach christi geburt gezelt fürwar 1705 Jahr. Gott allein die Ehr. Ein weiser christ wird all Zeit Lehren, Dich und den nechsten Gott zu Ehren: Er wird den selben nit sehr tadlen, viel lieber ihn in Christo Adlen. Wer dis list und hier still thut stehn, dem Todt all trit nächer thut gehn: Drum leb stehts deinem Herren Christ, der Richter und auch Führsprech ist: Dem Ehr gebürt zu aller Frist, Halleluja!