Langenthal

Die Strukturgruppe ist eine in den Jahren 1942-49 von der "Gesellschaft für Erstellung billiger Wohnhäuser" (heute "Wohnbaugesellschaft Langeten AG") durch den Architekten Hector Egger errichtete Wohnsiedlung. Insgesamt sind 3 verschiedene Bauetappen und 4 Gebäude-Varianten zu unterscheiden. Es handelt sich durchwegs um Vierfamilienhäuser, wobei je 2 zu einem längeren Baukörper zusammengeschlossen sind. Bei den ältesten Objekten (Hopfernstrasse 1-15 und Aarwangenstrasse 71, 73) liegen die langen Holzschöpfe auf der Rückseite der Häuser. Sie bilden einen langen, schmalen Eingangshof und begrenzen die Gärten der angrenzenden Zeile. Bei den 6 Vierfamilienhäusern von 1947 (Hopfernstrasse 4-14) sind je 2 Schöpfe als verbindendes Element zwischen die Häuser auf die Flucht der Eingangsfassade gesetzt und bilden damit SW-seitig einen Gartenhof. Die anderen beiden Schöpfe schliessen zu beiden Seiten im rechten Winkel den langen Baukörper ab und schirmen so den gesamten Eingangsbereich zur Strasse hin ab. Die Holzschöpfe, die z.T. mit den Häusern verbunden, z.T. diesen freistehend zugeordnet sind, sind das wesentliche Charakteristikum dieser Strukturgruppe. Als zeittypische Attribute dieser Architektur sind sie sowohl funktionell als auch räumlich nicht wegzudenken. Die bemerkenswerten Umgebungsqualitäten haben ihren Ursprung in der streng orthogonalen Anordnung der Strassen und der Hausgrundrisse. Die SW-seitig vorgelagerten Gärten und die bequem ausgemessenen Erschliessungshöfe sind die auffälligsten Raumelemente. Innerhalb der Entwicklung des von Gesellschaften initiierten, sozialen Wohnbaus repräsentiert die Siedlung die eigenständige Stufe aus der Kriegs- und Nachkriegszeit. Die Anlage ist einerseits für die Geschichte des genossenschaftlichen Siedlungsbaus von Langenthal, andererseits für das Verständnis des Werks von Hector Egger von Bedeutung.