Brienz (BE)

Bauernhaus, wohl 1640, S-seitiger Querfirstanbau, E. 19. Jh., Frontrenov. 1979 Äusserst stattlicher, breit gelagerter Blockbau unter Giebeldach; massiver Kellersockel. Kennzeichen des plastisch bewegten nach O ausgerichteten Frontaufrisses sind die konsolengestützten, kräftigen Vorkrage, die Horizontale betonenden, frontbreiten Frieszonen aus Kehlbündel, Rillenfasen, Würfel- und Rautenmotiven. Der in den Kernbau integrierte Querfirst an der Hauptstrasse nimmt in Detailgestaltung und Form Bezug auf den Spätklassizismus. Chaletverschalung in Grau-Grün, Dachuntersicht zeigt expressive Schablonenmalerei bestehend aus schwungvollen Blumenranken. Beispielhafter baulicher Zeuge eines qualitativ gut erhaltenen Hauses, das aus seiner Zweckbestimmung (Landwirtschaft 18. Jh. und Kleingewerbe 19. Jh.) heraus gewachsen ist. Ein Mise-en-valeur würde dieses Objekt enorm aufwerten.