Bremgarten bei Bern

Die Terrassensiedlung wurde in 4 Etappen zwischen 1965 und 1972 nach den Plänen von Stucky und Meuli aus Zug realisiert. Im Grundriss winkelförmige Wohnungen wurden in der Falllinie des Hanges übereinandergeschichtet. Zwischen je 2 Etappen wurde je ein Schräglift mit flankierenden Treppen als Erschliessung vorgesehen. Hauptmerkmal der Siedlung sind die schrägen, durch Profilierung horizontal betonten Brüstungen der bepflanzten Terrassen. Die weiss gefassten Brüstungen sind vorgefertigt und sehr dünn (ca. 10 cm). Die Terrasse interpretierten Stucky und Meuli als japanischen Garten. Ein Grossteil war mit Sträuchern bewachsen, nur eine kleine Fläche vor dem Wohnraum ist als Sitzplatz mit Plattenbelag vorgesehen. Die Wohnungen sind klar in einen Tag- und einen Nachtbereich gegliedert. Die Terrassensiedlung ist mehrheitlich im Originalzustand erhalten. Fritz Stucky und Rudolf Meuli haben zuvor in Belp für den gleichen Bauherrn eine sehr ähnliche Anlage gebaut, welche als Vorzeigebeispiel für Bremgarten diente. Beide Anlagen gleichen stark der ersten Terrassensiedlung der Schweiz, die Stucky und Meuli 1958-61 in Zug gebaut haben. Die eleganten schrägen Brüstungen verweisen auf Motive des bekannten amerikanischen Architekten Frank Lloyd Wright, bei dem Fritz Stucky 1950-52 arbeitete. Die Anlage zählt zu den frühen Terrassensiedlungen der Schweiz und wurde von den Erfindern dieses Bautyps sogar selber realisiert.