Brienz (BE)

Groupe de construction A (Brienz, Oberdorf und Kirche)
Description
Hoch über dem Brienzersee dominiert die Kirche (im Kern 12. Jh.) den Burgstollen. Im O läuft der Geländerücken als Wiesland sanft gegen das herrschaftliche Pfarrhaus aus. Zum Pfarrhaus gehören die Pfrundscheune von 1734/35 und die etwas später erbauten Objekte Waschhaus und Gartenpavillon aus dem 19. Jh. Dieses historisch gewachsene Ensemble wird von einer alten Bruchsteinmauer, die zugleich das alte Wegnetz in diesem Bereich der Baugruppe säumt, räumlich zusammengebunden. Im NO entlang des abflachenden Burghügels verläuft in weichem Schwung die ansteigende Chilchgasse, die zum Portal des Kirchhofs führt. Zum See hin zeigt sich der Burgstollen als steile abweisende Felswand. Unmittelbar vorgelagert erhebt sich stolz und trutzig das Wohnhaus an der Hauptstrasse, ein qualitätvoller Vertreter des Schweizer Holzstils von E. 19. Jh. Die baulich sowie räumlich locker aufeinander bezogenen Blickpunktobjekte ermöglichen eindrückliche Perspektiven und prägen den W-seitigen Dorfrand. Hinter dem Burgstollen oberhalb der Kirchgruppe liegen im ältesten Siedlungsbereich von Brienz im sogenannten Enderdorf drei nahezu parallel verlaufende Wegverbindungen (Chilchgasse-Kirchbühl, Oberdorfstrasse und Steinerstrasse). Dort wo Steinerstrasse und Kirchbühl in die Oberdorfstrasse einmünden, erweitert sich die Strasse und erhält durch den Brunnen an der Abzweigung platzartigen Charakter; desgleichen gestaltet eine Brunnenanlage einen kleinen Platz an der Abzweigung der Feldstrasse von der Oberdorfstrasse. Die giebelständig nach S ausgerichteten Bauten aus dem 16. und 18. Jh. prägen das in seiner Gesamtheit erhalten gebliebene, urspr. Gassennetz mit locker gestaffelten bis dicht aneinander gereihten Bauernhäusern. Die hohe räumliche Qualität der Baugruppe wird insbesondere durch vor, hinter und neben den meisten Häusern liegende Nutzgärten, kleine Matten, Zäune und Mäuerchen wesentlich mitgestaltet.