Sog. 'Lindenmattenhaus', Bauernhaus, erb. wohl um 1792 Hervorragender reiner Ständerbau, dessen streng achsierte Front einen stilistischen Übergang dokumentiert: nüchterne Brüstungsfelder von klassizistischer Schlichtheit, auf den schwachen Wandvorkragen aber noch reich verzierte Frieszonen in spätbarocker Tradition. Wertvolle Haus- und Stubentüren, Täfelungen und Kachelofen. Im bedeutenden Bauerngarten Buchsparterres und Holzpavillon um 1900, Kleinpflästerung mit Rautenmuster. Das vorzüglich ausgestattete Haus steht um Gartentiefe von der Strasse zurückversetzt wenig ausserhalb des Dorfkerns und dominiert als selbstbewusster Solitär den östl. Eingang ins Grossdorf, als Pendant zum stilgleichen westl. Eckpunkt, dem 'Platzhaus' (Nr. 317). 1839-56 erster Sitz der Ersparniskasse Niedersimmental; beherbergte 1864/65 die Notfallstube.

1792 - 1792: Erbauung

1899 (Betonbrunnen) In der mittleren Stube spätbarocker Trittofen, Kacheln mit violetten Landschaften und Schlössern, von Rocaillen gerahmt. Ein weiterer Kachelofen mit blauem Dekor war in westl. Stube; den habe er herausgerissen, weil er Platz versperrte... Gute spätbarocke Zimmertüren, in westl. Stube Täfer wohl 19. Jh.; in mittlerer Stube Einbauschrank, restl. Täfer leider ersetzt um 1970/80. Spätbarocke doppelte Haustüren mit Beschlägen, dazwischen Hausgang mit Schieferplattenboden.