Das Dorf Willigen liegt am Fuss des Bännenbergs in einer nach N offenen, vom Lauibach durchflossenen Talsenke. Die Siedlung besteht aus mehreren, unabhängigen Häusergruppen beidseits des kanalisierten Baches und der parallel dazu geführten Hauptstrasse zwischen Meiringen und Innertkirchen. Der älteste Teil der Baugruppe liegt im NW und bildet durch die partiell dichtere Bebauung bei der Einmündung des Strassendreiecks in die Hauptstrasse einen ländlichen Gassenraum. SO-wärts, am alten Weg parallel zum Bachlauf und zur Hauptstrasse, befindet sich eine einseitige Wegzeilenbebauung. Alle Bauten sind hier giebelständig zur Strasse ausgerichtet und haben parallele Firstrichtungen. Durch die leicht versetzte Reihung der Hauptfassaden ergibt sich eine starke Gruppenwirkung der grossen Bauvolumen. Auf der SW-Seite der Hauptstrasse prägt eine unwesentlich jüngere Häusergruppe die gute Fernwirkung dank freiem Vorgelände. Neben dem weitgehend bäuerlich geprägten Baubestand mit urspr. erhaltenen und z.T. geschmückten Oberländerhäusern aus dem 17. und 18. Jh. ergänzen einzelne Ofenhäuser wie z.B. das Gebäude Gärbergasse 66 und die ehem. Käserei (Stickliweg 53b) den guten Baubestand. Ausgeprägte Zwischenbereiche sind in Form von Wiesenland und Kleingärten mit vielen Obstbäumen vorhanden. Zudem liegen die räumlichen Qualitäten in den verschiedenen ländlichen Strassenräumen und dem räumlichen Zusammenhang zwischen den einzelnen Ortsbildteilen durch die hölzernen Übergänge über den Lauibach.