Die Baugruppe umfasst den historischen Dorfkern von Walperswil. Das Ackerbauerdorf ist auf einem Moränenzug mitten im Grossen Moos gelegen. Dank seiner exponierten Lage sowie der Tatsache, dass die Dorfränder grossmehrheitlich unverbaut geblieben sind, zeichnet sich Walperswil durch seine ausgezeichnete Silhouette aus, die von einer dichten Reiche hügelparalleler Ziegeldächer und der Kirchgruppe geprägt wird. Die haufenförmige Anlage gruppiert sich rund um das Strassenknie bei der Abzweigung des Kirchwegs und der alten Dorfgasse (Waldweg). Die mächtigen Mansartdächer und Halbwalmdach-Bauernhäuser aus der Zeit unmittelbar nach dem Dorfbrand von 1843 herrschen hier vor. Beispielhaft sind etwa die Bauernhäuser Kirchweg 1 und Hauptstrasse 23 mit Mansartdächern sowie das prominent am Strassenknie stehende Bauernhaus Im Dorf 1 mit Ründi. Prägend wirkt der Gasthof 'Kreuz', dessen Ründi-Fassade unter Mansartdach über das Strassenknie hinweg Richtung Schulhaus und Kirche einen Platz bildende Wirkung ausübt. Eine Erweiterung des Dorfkerns ergibt sich beidseits der hakenförmig angelegten Hauptstrasse - nach W entlang dem in einem Bogen zum Waldweg verlaufenden Kirchweg und nach O am Kreuz- und am Gässliweg. Ein gutes Beispiel der ehemals vorherrschenden Hofsituationen stellt das Gehöft Im Dorf 1 mit hübschem und funktionstüchtigem Ofenhaus dar. Unter den grösstenteils längsparallel zum Hügelverlauf stehenden Bauernhäusern gibt es einige grossartigen Bauten aus der Zeit nach dem Dorfbrand von 1824. Zu erwähnen sind hier etwa das Bauernhaus Kirchweg 13, ein Ründi-Putzbau mit Stockgurten und die beiden hintereinander an der Strassenkurve Richtung Täuffelen stehenden Bauernhäuser Hauptstrasse 26 und 28. Leicht erhöht an der südlichen Hangkante über dem ehemaligen Rebberg liegend, bilden Kirche und Pfarrhaus zusammen mit Kornspeicher und Ofenhaus ein ausgezeichnetes und bedeutsames Ensemble. Der Bezirk wird durch einen Mauerzug in Form eines verzogenen Ovals begrenzt. Zwei mächtige, herrschaftliche Postamente flankieren den Zugang vom Dorfzentrum her. Im rechten Winkel zum Pfarrhaus befindet sich vor der Kirchhofmauer ein klassizistischer Schalenbrunnen von 1827 neben dem stillgelegten Sodbrunnen - Zeugen der ehemaligen Wasserversorgung. Prägend für das Ensemble war in erster Linie das 17. Jh., zunächst mit dem Ausbau des Pfarrhauses 1658/59 und dem Umbau der Kirche durch Abraham Dünz I ab 1678. Die Bautenbegrenzung des Kirchhofes durch Kornspeicher und Ofenhaus erfolgte in Etappen. Als Ergänzung der Kirchgruppe stand westlich der Kirche ehemals die 1882 abgebrannte und nicht wiederaufgebaute Pfrundscheune. Gesamthaft zeichnet sich Walperswil durch ein eindrückliches, grossmehrheitlich intaktes inneres und äusseres Ortsbild aus.