Bauernhaus, um 1790 2 Stuben breiter Bau regionaltypischer Mischbauweise, der hangausgleichende Mauersockel mit leichtem Anzug. In Abkehr zur traditionellen, üppigen Zierfreude des 18. Jh. schlicht gehaltene Zimmermannsarbeit: Giebelfront mit flächigem Aufriss, Konsolenprofile von ruhiger Einfachheit, nüchtern kantige Laubenpfosten. Bemerkenswert ist der vollständig aus der Bauzeit erhaltene Stubenring: Die Ständer- und Binderhölzer sind sorgfältig abgefast und zeigen über die volle Länge laufende, einfach und doppelt geführte Hobelzüge auf. Datierte Butzenscheiben von 1796 und wohl aus der Bauzeit stammenden Brettläden teilw. erhalten. Der vortrefflich erhaltene Bau ist ein konsequenter Vertreter seiner Stilrichtung und bildet zusammen mit der firstparallel stehenden Scheune von 1794 (Nr. 739A) ein hervorragendes Gebäudepaar in der Streusiedlung Ruere.

1775 - 1799: Erbauung