Kallnach

Baugruppe B (Kallnach, Kallnach, Industrie-Areal)
Beschreibung
Der kleine Industrieort befindet sich abseits des Dorfs am Rand des Grossen Mooses. Kernstück dieses Gebiets bildet das 1909-13 errichtete Maschinenhaus (alte Zentrale) des Elektrizitätswerks. Es ist ein eindrücklicher Bau mit kubistisch stark gegliedertem Volumen, das vom konventionell gestalteten Wasserschloss auf der Hangkante überhöht wird. Vom Maschinenhaus führt ein schnurgerader, beidseits von baumbestandenen Dämmen begrenzter Unterwasserkanal zum Hagneckkanal. Gleichzeitig mit dem Bau des Elektrizitätswerks entstand auch das Maschinistenhaus mit 4 Wohnungen (Römerstrasse 26). Nordwestl. des Kraftwerks befindet sich das grosse Fabrikareal mit grösstenteils in Sichtbackstein (z.T. kombiniert mit Riegkonstruktion) erstellten Gebäuden. Sie entstanden 1910-17 als Karbidfabrik und beherbergen seit 1946 eine Eisengiesserei mit Maschinenfabrik (heute ausgelagert). Die Anlage wird durch ein Arbeiterhaus ergänzt, von einem eleganten Fabrikschlot überragt und von markanten Baumgruppen gerahmt. Beide Werke sind durch ein Industriegleis an der 1876 eröffneten, dem Hangfuss entlang führenden SBB-Linie angeschlossen. Diese Baugruppe ist ein wertvolles Zeugnis der Industrialisierung des Seelands in der Folge der Juragewässerkorrektion. Die Glastürme der alten Zentrale, der Hochkamin der ehem. Karbidfabrik und die Baumreihen erzielen in der weiten unverbauten Ebene eine gute Fernwirkung.