Hindelbank

Baugruppe B (Hindelbank, Hindelbank, Dorf)
Beschreibung
Die Qualität des stattlichen Strassendorfes liegt in seinem komplexen, geschlossenen inneren Siedlungsbild. Dieses wird einerseits durch die lebhaft gewundene, als Rückgrat dienende Dorfstrasse bestimmt, die abwechslungsreiche Strassenräume eröffnet. Andererseits bilden die verschieden angeordneten Bauvolumen vorzügliche Prospekte. Den Auftakt im N setzen die aufgrund ihrer Stellung und ihres Volumens auffälligen Gebäude Unterdorfweg 1 östl. und Dorfstrasse 25 westl. Es folgen in erster Linie ansprechende Rieg- und Ständerbauten aus der 2. H. 19. Jh., die das Dorf- und Strassenbild bestimmen und durch ihre urspr. bäuerliche Nutzung charakterisieren. Von diesen heben sich einige ältere Bauten an der Dorfstrasse ab, z.B. die klassizistische, heute mit ihrer Hauptfassade direkt an der Strasse stehende Villa (Nr. 17), der ehem. Schmiedestock (Nr. 20) und das reizvolle ehem. Ofenhausstöckli (Nr. 23). An den beiden grossen Verzweigungen stehen jeweils räumlich prominent in der Flucht der Dorfstrasse der gepflegte ehem. Wohnstock (Nr. 19) sowie die ehem. Spiritus- und Presshefefabrik (Krauchthalstrasse 2). Im Nahbereich der Kirche befindet sich der zentrale Knotenpunkt mit einer sehr dichten Bebauung. Diese Dorfmitte erhielt nach dem Dorfbrand von 1911 ein neues architektonisches Gesicht mit Gebäuden in qualitätvoller Formensprache des Heimatstils. Die exponierte, leicht erhöht stehende Kirche erfährt durch das mächtige ?Löwen?-Ensemble (Bernstrasse 1, Hubelweg 2, 2A) und das südl. der Bernstrasse gelegene Gehöft ein bauliches Gegengewicht. Die Kirche und der herrschaftliche ehem. Stock leiten zur einzigartigen Pfarrgruppe über. Das beeindruckende, klassizistische Pfarrhaus bildet mit der stattlichen urspr. Pfrundscheune (Nr. 5, seit 1989 Kirchgemeindehaus) und dem Pfarrstöckli ein vortreffliches Ensemble mit 3-seitig geschlossenem Hof. Als zentrale Elemente dieses gepflästerten, harmonischen Hofraumes wirken der klassizistische Brunnen und die mächtige Wellington-Kiefer. Kirche, Pfarrhaus, Pfrundscheune und Stöckli bilden auch im äusseren Ortsbild eine grossartige Architekturkulisse, dies nicht zuletzt, weil ein grosszügiger Frei- und Grünraum die aussergewöhnliche, gepflegte Anlage umgibt. Den südl. Abschluss der Baugruppe bilden die in der Strassenflucht liegende Schmiede und der benachbarte vortreffliche Riegbau der ehem. Salzbütte (Nr. 8). Es handelt sich um eine historisch, räumlich und architektonisch bedeutende Baugruppe.