Koppigen

Baugruppe H (Koppigen, Oeschberg)
Beschreibung
Die Bauten des ehemals als Etappenort und Postumschlagstelle dienenden Weilers Oeschberg lagen einst an der bedeutenden Durchgangsstrasse von Bern nach Zürich (sog. Grande Route) und gruppieren sich heute noch um den Dreiweg. Die nordwestlich von der ehemaligen 'Grande Route' abzweigende Oeschbergstrasse führt ins Dorfzentrum von Koppigen, die Bern-Zürichstrasse führt in Richtung Nordosten in den nächsten bedeutenden Weiler, St. Niklaus (siehe Baugruppe E). Die Oeschbrücke mit alten Brüstungsmauern (Bern-Zürichstrasse N.N.) markiert den südlichen Ortseingang. Historische, architektonische und räumliche Dominante ist der von 1832 stammende Hauptbau des seit dem frühen 16. Jh. bezeugten Gasthofs 'Sonne' (heute Dienstbotenheim, Bern-Zürichstrasse 7). Ihm gegenüber steht der habliche Speicher in Hälblingsblockbauweise von 1679 (Bern-Zürichstrasse 5a); nach dem Kornhaus in St. Niklaus wohl ältester Bau auf Gemeindegebiet. Im Osten befindet sich die über dem terrassierten Garten prominent in der Topographie inszenierte Gartenbauschule Oeschberg (Bern-Zürichstrasse 14) mit der dazu führenden Allee und den Gewächshäusern. In der Ebene durchquert die Oesch die Anlage, welche den Weiler im Süden begrenzt. Weitere hauptsächlich landwirtschaftlich genutzte Gebäude wie etwa das Bauernhaus Bern-Zürichstrasse 6 und die grossvolumigen Nebengebäude des Dienstbotenheims (Bern-Zürichstrasse 7a und 7b) prägen das innere Ortsbild des bäuerlichen Weilers mit dem eindrücklichen, ortsbildprägenden Baumbestand und den (bekiesten und bepflästerten) Höfen. Neben dem intakten inneren Ortsbild besteht dank weitgehend unverbauten Weilerrändern auch ein gutes äusseres Ortsbild. Der Oeschberg diente dem Autor Friedrich Glauser, der vom März 1930 bis Februar 1931 Gartenbauschüler gewesen war, als Vorlage für seinen Roman ‚Der Chinese‘.