Bauernhaus von 1805, ehem. Färberei, 1886-1907 Spital, heute Wohnhaus "zur Farb". Repräsentativer, 3stubenbreiter Kantholz-Blockbau auf hohem, gemauertem Gewerbe- und Kellersockel. W-Trauffassade und asymmetrisch achsierte Hauptfront im S reich beschnitzt, bemalt und beschriftet. Giebelfeld mit grossem Buchrückenfries und Malereien, gekehlte Fensterbänke über z.T. vorkragenden Friesen. Im W Steintreppe mit vorzüglicher Haustür und Schmiedeeisengeländer in elegantem Rokoko. Laubenneubau an O-Seite. Rückseitige Scheune umgebaut. Fassadenrest. 1952. Ausgezeichneter, spätbarocker Bau. Wertvolle Gartenfläche im S und O.

1805 - 1805: Erbauung

Geschnittene Fraktur an der Traufseite: O Herr lege deinen Segen auf unseren Ein und Aus gang hier; gib dass wir mögen heilig leben und uns sehnen nach dir. in Glük und Unglück dir vertrauen und allzeit auf dein Hülfe bauen. Gott mit uns. Zur Farb (modern) Geschnittene Fraktur an der S-Fassade: Konsole: RESTAURIERT 1952 W.HERTIG BAUERNMALER WIMMIS (gemalt) Bünde S-Fassade: Meine Tadler und mein Feind acht ich gleicb dem Rauch im Wind, (Natterstich und Joab's Kuss Sehen mich nicht in Verdruss. Wann) ich habe Gott zum Freund, föcht ich mich vor keinem Feind. Diess Haus ist hier frisch aufgebauen in Gottes Nahmen und Vertrauen. Er (woll es gnädiglich) bewahren vor allem Unglück u. Gefahren wie auch dem Vatterland allzeit verliehen Segen Friede Einig(keit) Gebauen durch Johanes Klopfenstein, Meister schön Färber und Margretha Bircher im 1805ten Jahr. Melcher Gempeler Zimermeister, Jacob Ryter, Abraham Rieder, Wandknechte Eckige Klammern: schlecht lesbar, ergänzt aus: Karl Stettler: Das Frutigland. Bern 1887, Nachdruck Adelboden 1985. S. 173 (Fraktur S-Fass.)