Ehem. Herbsthaus, heute Stiftung "Aarbergerhaus", zeitweilig Postbüro, mittelalterl. Kernbau, Umbau um 1740, 2001: Der ausserordentlich wertvolle Massivbau unter einem Viertelwalmdach präsentiert sich von der Seeseite her als äusserst repräsentativer Barockbau mit sehr qualitätvollen Stichbogenfenstern. Gassenseitig u. auch im Innern des EG ist ablesbar, dass dies das Resultat einer Vereinheitlichung von 3 sptätgot. Häusern ist, die Franz von Büren um 1740 vorgenommen hat. Im Innern prächtige Ausstattung (Täfer, Decken, Ofen, Cheminée etc.). Der kulturhistorisch hoch bedeutende Bau spielt als O-Abschluss des Mitteldorfes im Ortsbild eine zentrale Rolle. Besitzergeschichte: 1395 erwarb Johann von Muleren einen Vorgängerbau, durch seine Urenkelin Magdalena gelangte das Gut an die von Wattenwyl, 1685 an die von Büren von Vaumarcus. 1745 kaufte die Obrigkeit Haus und Gut für den Landvogt von Aarberg, daher sein jetziger Name. Das Aarbergerhaus gehört zum Typus Herbsthaus, welche im Ancien Régime das Orts- und Landschaftsbild am Bielersee dominiert haben und heute nur noch selten anzutreffen sind. Es repräsentiert in hohem Mass die bernische patrizische Weinbaugeschichte und zugleich die architekturhistorische Kontinuität seit dem 15. Jh.. Die vollständig erhaltene Innendisposition und -ausstattung, aus der M. 18. Jh. ist einzigartig. Das Aarbergerhaus widerspiegelt die Gepflogenheiten einer Berner Patrizier-Familie, die in der Regel im Besitz eines vornehmen Stadthauses und eines Landsitzes war. Im regionalen Kulturbetrieb der Bielersee Weinregion bildet das Aarbergerhaus eine feste Grösse.

1725 - 1749: Erbauung

1720 (Türsturz Gartentor) 1741 (Kachelofen SW-Zimmer)