Matten bei Interlaken

Der in schwachem Bogen verlaufende Strassenraum im Bereich von Kesslergasse, Dorf- und Aegertenstrasse bildet die östl. Haupterschliessungsachse des alten Dorfes und ist bis heute bäuerlich-gewerblich geprägt. Der Baubestand umfasst vor allem Bauernhäuser des 15. bis frühen 20. Jh. und die Altbauten längs der Strasse bilden noch eine weitgehend geschlossene Struktur. Im N konnte die Alte Unterdorfstrasse ihren kleinräumlichen, dörflichen Charakter u.a. mit dem hochkarätigen Bauernhaus Nr. 5 von 1573 und der stattlichen Scheune Nr. 18 von 1658 beispielhaft bewahren. An der Kesslergasse orientieren sich die traufständigen Bauernhäuser gegen S; die Kurve der Aegertenstrasse wird von giebelständigen Bauten gesäumt. Dazwischen öffnen sich wichtige öffentliche Räume. An der Einmündung der Kupfergasse orientieren sich mit dem "Simmenhaus" (Dorfstrasse 2, um 1700) und dem ehem. Gasthaus Sternen (Kupfergasse 1, von 1732) architektonisch hervorragende Blockbauten gegen den Platzraum. Weiter nördl. verengt das freistehende ehem. Schulhaus (Metzgergasse 12, von 1825) die Strasse. Gleichzeitig bildet es mit dem Wohn- und Geschäftshaus Rütigässli 1 von 1881 die ausgezeichnete S-Seite des heutigen Dorfzentrums. Bezüglich Bautechnik und Formensprache setzen die historistischen, bäuerlichen Wohnhäuser Aegertenstrasse 23 (von 1897) und Kesslergasse 30 (E. 19. Jh.) vorzügliche Akzente. Die Baugruppe, in welcher der alte Dorfkern noch spürbar ist, bietet mit ihren qualitätvollen Blickpunktobjekten und zahlreichen Quergassen, die in die umliegenden Quartiere führen, reizvolle Durchblicke.