Büren an der Aare

Groupe de construction A (Büren an der Aare, Altstadt mit Stadtgraben)
Description
Die M. 13. Jh. gegründete, am S-Ufer der Aare gelegene Stadtanlage zeigt einen Dreieckplan. Eine gleichfalls dreieckige Mittelzeile trennt die Haupt- und Spittelgasse (ehem. Hintere Gasse). Die Hauptgasse verbindet den westl. und östl. Ortseingang, wo früher je ein Torturm stand. An beiden Strassenenden bildet sich je ein mit prächtigem Brunnen gezierter Platz, der von wichtigen öffentlichen Bauten umgeben ist: Im W reiht sich das Schloss in die Hauptgasse ein und bestimmt gleichzeitig die Sichtachse der Kreuzgasse, das Rathaus schräg gegenüber ist Kopfbau der Mittelzeile; im O schliesst die Kirche mit ihrem baumbestandenen Vorplatz den Strassenraum ab und der ehem. Spittel bildet zusammen mit dem gegenüber liegenden Wohn- und Geschäftshaus (Hauptgasse 65) eine eindrückliche Torsituation. In der Kreuzgasse reihen sich die für ganz Büren charakteristischen breiten Aufzugsgiebel, davor ist Platz für den Markt. Zwischen dem Schloss und der Brückenzufahrt (Zollrain) ist eine Häuserzeile in stadtbernischer Art über Lauben errichtet. Die Gebäude der Mittelzeile östl. der ?Krone? wurden nach dem Brand von 1752 wiederaufgebaut und erscheinen als einheitliche Front. Die Spittelgasse wurde einst landwirtschaftlich genutzt und nach einem Grossbrand 1925 im SO weitgehend modernisiert. Bis auf diese Feuerstätte ist das alte Brandmauersystem im gesamten Städtchen erhalten. Die Gassen werden gesäumt von Putzfassaden mit reicher Formenvielfalt: Unter vielen spätbarocken und biedermeierlichen Fronten finden sich einzelne spätgotische Fassaden mit gekoppelten Fenstern (Kreuzgasse 6 und 20), beim Zollhaus eine klassizistische Gestaltung (Hauptgasse 35). Die dahinter liegende Bausubstanz ist oft älter. Mehrere Bauten bestehen aus Vorder- und Hinterhaus mit teilweise überdecktem Innenhof. Einen weiteren Altstadtraum bildet die Ländte, die von der ehem. Schlossscheune ganz im W bis zum ehem. Korn- und späteren Schlachthaus (Nr. 38) reicht. Die beiden massiven zur Aare abfallenden Rampen wurden im Zuge der Wiedereröffnung der Aarebrücke 1821 erbaut, die beim Einmarsch der Franzosen abbrannte und über 20 Jahre nicht ersetzt wurde. Urspr. war das Städtchen landseitig von einer Ringmauer und einem Graben umgeben, der die Dreiecksform zu einem Trapez ausweitet. Der Stadtgrabenbereich, einst unbebaut als Weide- und Gartenland genutzt, bildet eine wichtige Vorzone zur Altstadt. Ab dem 19. Jh. liessen sich im Bereich des allmählich aufgefüllten Grabens zahlreiche Gewerbebetriebe nieder, darunter eine Gerbe (Graben 33) und eine Lohstampfe (Ländte 40). Büren an der Aare ist ein typisches Berner Landstädtchen in besonderer Lage im Scheitel der Flussschleife und in leicht erhöhter Brückenkopfsituation. Jenseits der Aare ergibt sich eine malerische Silhouette mit Fernwirkung, die von der geschlossenen Wasserfront der Altstadt, vom charakteristischen Kirchturm mit Treppengiebel und dem bewaldeten Hügel im Hintergrund geprägt wird. Es handelt sich um eine grosse Zahl wertvoller Einzelbauten und klar definierte Gassen- und Platzräume.
Objets individuels
Entrée en vigueur
14.10.2019