Twann-Tüscherz

Baugruppe G (Twann-Tüscherz, Alfermée, Oberdorf)
Beschreibung
Das sich einst ebenfalls aus Unter- u. Oberdorf zusammensetzende Alfermée gehört zu den von den gewaltigen verkehrstechnischen Eingriffen am meisten beeinträchtigten Siedlungen des nördl. Bielerseeufers. Im Zuge des Baus der Nationalstrasse A 5 u. dem Ausbau der Bahnlinie (1969-73) ist der untere Dorfteil ganz abgetragen u. durch markante, den schmalen Uferstreifen beschneidende Viaduktkonstruktionen ersetzt worden. Das im steilen Rebberggelände situierte Oberdorf blieb jedoch von den Verkehrsbauten untangiert u. präsentiert sich heute als mehrheitlich bewahrtes Dorf. Gegenüber Tüscherz u. den anderen Dorfschaften des N-Ufers hebt sich das Oberdorf Alfermée durch seine hermetische, auf knappstem Raum angelegte Struktur ab. Binnenkorridore u. enge Gassen prägen das Gefüge der dichten Häusergruppierung. Am meisten verflochten sind die Einheiten Nrn. 45, 46 u. 48, die im südl. Teil der Ortschaft kompakt angehäuft sind. Abgetrennt durch eine zur Höhenlinie parallele Gasse schliesst im N eine kurze Häuserreihe, deren Fassaden in der 2. H. des 19. Jh. u. im Verlauf des 20. Jh. erneuert u. modernisiert wurden, die Siedlung ab. Nicht nur die eindrückliche Anordnung der Gebäude, sondern auch der bemerkenswerte Anteil an spätgotischer Bausubstanz gehören zu den Qualitäten, die diesem kleinflächigen Haufendorf eine bauhistorische Bedeutung verleihen. Ein herausragendes Beispiel eines Rebhauses, bei dem auch die Öffnungsstruktur der OG u. die aufwändigen Einfassungen wohl des 16. Jh. erhalten sind, stellt das quer zur Höhenlinie situierte Gebäude Nr. 46 dar.