Twann-Tüscherz
Baugruppe D (Twann-Tüscherz, Twann, Gaicht)
Beschreibung
Nordöstl. von Twann, auf einem Zwischenplateau unterhalb des Twannbergs, liegt der interessante Weiler Gaicht, der zur Hauslandschaft des Juras gehört. Die in der Regel 2-geschossigen Bauten stehen mit ihrer Trauffront quer zum N-S orientierten Strässchen, welches das Rückgrat des Dorfes bildet. Im S markiert eine geschlossene 3er-Gruppe den Ortseingang. Das Bauernhaus Nr. 416, dem südl. ein schlichtes ehem. Waschhaus vorgelagert ist, definiert mit der nördl. Milchannahmestelle Nr. 417 u. dem ausgezeichnet erhaltenen Mehrzweckgebäude Nr. 419 von 1811 vis-à-vis einen Gassenraum. Letzteres repräsentiert eine für das Juragebiet charakteristische Form: Seine Giebelfront ist mit einem Korbbogenportal versehen, das zu dem gedeckten Vorraum, dem sog. "Devant-Huis" führt. Das ähnlich ausgebildete, in seiner Struktur jedoch modifizierte Gebäude Nr. 420 mit Kern von 1684, säumt mit seiner Traufseite die Dorfstrasse. Im N riegelt ein zweiter Schwerpunkt das Ensemble ab: An der östl. Strassenseite bildet die Gastwirtschaft ''Tanne'' Nr. 427 den Schlusspunkt; ihr steht auf der anderen Seite der Strasse eine Gruppe von Gewerbebauten gegenüber. Während die ehem. Wagnerei Nr. 429 an das Bauernhaus Nr. 428 gefügt ist u. einen Riegel bildet, steht die ehem. Schmiede Nr. 430 leicht abgesetzt. Der voluminöse, über einem imposanten Keller von 1799 errichtete Baukörper Nr. 418 wurde zeitweilig als Pension genutzt. Dieser wird von einem auf Gemeindegebiet einzigartigen Speicher ergänzt (Nr. 418 A). Die harmonisch in die Umgebung implantierte Siedlung, deren Bausubstanz grossteils aus dem 19. Jh. stammt u. bäuerlich geprägt ist, ist in sich abgeschlossen. Ihre Homogenität kontrastiert einzig mit der im S des Weilers situierten Versorgungsstation Nr. 413 von 1933, die mit Formensprache, aber auch in der Entstehungszeit eine auffällige Ausnahme darstellt.
Einzelobjekte
Inkraftsetzung
02.09.2002