Trachselwald

Baugruppe A (Trachselwald, Dorf)
Beschreibung
Das Dorf Trachselwald liegt auf einer breiten Geländeterrasse über dem Tal der Grüene, peripher am nordwestl. Rand des Gemeindegebietes. Die Gemeindegrenze verläuft mitten durch das Dorf; die Häuser westl. und südl. der zentralen Strassenverzweigung gehören zur Gemeinde Lützelflüh. Die Struktur der kompakten Siedlung ist durch die Strassenachsen bestimmt. Rückgrat des zur Gemeinde Trachselwald gehörenden Dorfteils ist die von der Durchgangsstrasse ostwärts abgehende Dorfgasse. Bei der Abzweigung weitet sich der Strassenraum zu einem Platz, der auf dem Gemeindegebiet von Lützelflüh von den Wohnhäusern Nr. 1272 und Nr. 1260 eingefasst wird. Zur Gemeinde Trachselwald gehört das prominente Bauernhaus Nr. 4C im N. Die leicht erhöht gelegene Kirche (Nr. 4) und die ehem. Landschreiberei (Nr. 3) heben sich von der bäuerlichen Bebauung ab und betonen zusammen mit dem Genossenschaftsbrunnen von 1867 den öffentlichen Charakter des Platzes als Dorfzentrum. Östl. der torartigen Verengung zwischen dem Bauernhaus Nr. 4A und dem ehem. Ofenhaus Nr. 4B weitet sich die Dorfgasse vor dem Gasthof "Tanne" erneut zu einem platzartigen Innenraum. Die entlang der sanft ansteigenden Dorfgasse gestaffelt angeordneten, quer zum Gassenraum nach S ausgerichteten Bauten, mehrheitlich aus dem 18. und 19. Jh., sind für das Ortsbild stark prägend. Nach aussen treten v.a. die grossen, ruhigen Dachflächen in Erscheinung. Im O, leicht erhöht und vom Dorf abgesetzt, steht das herrschaftliche Pfarrhaus Nr. 9, begleitet vom ehem. Ofenhaus Nr. 9A. Die wirkungsvolle Isolation der beiden Gebäude vom Dorf ist in neuerer Zeit durch Wohnbauten am Hangfuss verunklärt worden. Auf einem Hügelsporn östlich des Dorfes und gleichzeitig in der Blickachse der Dorfgasse steht das weitherum sichtbare Schloss. Der ins 12. Jh. zurückgehenden, vom Bergfried dominierten Anlage ist im W auf einer tiefer liegenden Hangterrasse das Schlossgut mit der stattlichen Scheune Nr. 8C vorgelagert. Das Schloss bildet zusammen mit dem von Obstbäumen umgebenen Dorf ein einzigartiges Ensemble, dessen Qualitäten in der Architektur der Einzelbauten, in der klaren räumlichen Gliederung und in der unverbauten Umgebung liegen.