Langnau im Emmental

Baugruppe A (Langnau, Zentrum)
Beschreibung
Die Kernzone des Dorfes widerspiegelt eine über Jahrhunderte gewachsene Struktur, die in weiten Teilen erhalten ist. Das verästelte Strassennetz und die im Bereich von Kreuzungen entstandenen Plätze sind gesäumt von überwiegend aus dem 18. und 19. Jh. stammenden Gebäuden überdurchschnittlicher Qualität. Die lockere Bebauungsart mit Wohn- und Geschäftshäusern sowie einzelnen Villen erlaubt immer wieder Durchblicke in die stark begrünten Hinterhofbereiche. Insbesondere die Dorfstrasse mit dem z.T. bereits kleinstädtisch anmutenden Baubestand prägt das Ortsbild von nationaler Bedeutung. Im westlichen Teil des Strassenzugs fallen stattliche historistische Bauten auf, die der wirtschaftlichen Prosperität des Marktfleckens an der Wende zum 20. Jh. Ausdruck verliehen: die ehem. Ersparniskasse (Dorfstrasse 1), das ehem. Postgebäude (Dorfstrasse 4) und die Druckerei (Dorfstrasse 5). Den von einer grossen Linde markierten Hirschenplatz im östlichen Teil der Baugruppe dominieren mit dem mächtigen Gasthof Hirschen (Dorfstrasse 17) und dem Hirschenstock (Dorfstrasse 16) hingegen ländlich-spätbarocke Gebäude. Einen grossen Freiraum inmitten des Dorfzentrums bildet der Viehmarktplatz, auf dem heute der Langnauer Wochenmarkt stattfindet. Entlang des Kirchhügels treten die für das Zentrum charakteristischen, repräsentativen Biedermeierstöcke vermehrt auf. Östlich davon erstreckt sich die Alleestrasse, die kurz vor 1898 angelegt und in den folgenden Jahren bebaut wurde. Durch diese Erweiterung des Dorfkerns entstand eine wichtige, den Hangfuss prägende Hauszeile, die im Rückbereich qualitätvolle, terrassierte Grünbereiche aufweist. Trotz einiger baulicher Eingriffe ist der Marktflecken-Charakter des Dorfkerns im Wesentlichen erhalten. Vereinzelte jüngere Neu- bzw. Anbauten zeigen beispielhaft, wie sich moderne Architektur in den dörflich-historischen Kontext integrieren kann.
Einzelobjekte
Inkraftsetzung
05.07.2017