Twann-Tüscherz

Baugruppe B (Twann-Tüscherz, Twann, Twann und Moos)
Beschreibung
Twann, am Fuss eines Rebhangs gelegen, besteht aus dem älteren, entlang einer Gasse lang gestreckten Hauptdorf (östl.) und dem Ortsteil Im Moos mit jüngerer Bausubstanz (westl.). Das Hauptdorf wird definiert durch die dichte Zeilenbebauung beidseitig entlang der sanft geschwungenen, schmalen Hauptgasse ohne Vorgärten oder Trottoirs. Durchbrochen wird diese von wenigen, parallel zur Falllinie des Hanges verlaufenden Stichstrassen, die entweder in die Reben hinauf oder zu einer ehem. Ländte Richtung See hinunterführen. Der vorzügliche historische Baubestand reicht ins 16./17. Jh. zurück. Die Strassenfassaden sind sehr einheitlich, auch die öffentlichen Bauten wie das ehem. Rathaus und das Pfarrhaus fallen wenig auf, da sie vorzüglich in die Zeilen integriert sind. Hinter den Hauptzeilen befinden sich oft Hinterhäuser. Die hangseitigen orientieren sich in ihrer Stellung an den Hauptbauten und grenzen interessante Binnenräume ab. Die Dächer der nördl. Strassenreihe sind uferparallel. Im Gegensatz dazu sind die meist umgebauten Giebelfronten der südl. Reihe auf den See gerichtet. Das Konzept einer städteverbindenden Fahrstrasse entlang des N-Ufers wurde erst 1835-38 realisiert. Infolge der neuen, grosszügigeren Linienführung wurden Wohneinheiten coupiert, partiell neu fassadiert und die regionaltypischen Aussentreppen abgebrochen; gut erhaltene Beispiele finden sich noch am Burgweg. Hinsichtlich Qualität und Volumen ragen das so genannte ?Schlössli? (um 1668) und das stattliche Rebbauernhaus (Nr. 54) heraus. Letzteres prägt zusammen mit dem freistehenden Schulhaus von 1869 und der Kirche sowie dem mächtigen Buchseehaus südl. der Dorfgasse den östl. Dorfeingang. Der Ortsteil Im Moos weist entlang des schnurgeraden Verlaufs der Staatsstrasse eine vergleichsweise offenere Bauweise auf. Die kompakte S-Zeile entspricht der Struktur des Hauptdorfes. Die Fassaden der regionaltypischen Rebbauernhäuser mit grösstenteils spätgotischer Kernsubstanz sind vielfach im 18. Jh. oder in Folge des Strassenbaus im 2. Drittel 19. Jh. modifiziert worden. Das Rebbauernhaus von 1739 nimmt als östl. Kopfbau der S-Zeile in der Strassenkrümmung eine besonders markante Stellung ein. Die N-Zeile ist durchmischt und grossteils modernisiert. Am W-Rand bilden 2 Rebhäuser (südl. ehem. Propfhaus) eine Torsituation. Hier ist die Architektur des ländlichen Heimatstils auffällig vertreten. Sehr bedeutend ist die Position des Hotel Bären, der wegen seiner beeindruckenden Volumetrie als Knotenpunkt zwischen dem Ortsteil Moos und dem Hauptdorf von Twann fungiert. Die Freifläche zwischen den verschiedenen Dorfteilen bildet einen wichtigen Zwischenraum. Twann ist das einzige Dorf des linken Bielerseeufers, das sich vom See zurückversetzt entwickelt hat; ein prächtiger Weinbauernort, der einen geschlossenen, im Innern sehr intakten Gassenraum aufweist.
Einzelobjekte
Inkraftsetzung
31.08.2018